Ausgabe 12/2021
IN-Nachrichten
Homeoffice und (zu wenig) Bewegung – Fokus: Psyche
Psychologische Hemmnisse – wie schaffen wir mehr Bewegung im Homeoffice?

Die Corona-Pandemie und das damit verbundene Arbeiten im Homeoffice bringt neben einigen positiven Aspekten - flexiblere Arbeitszeitgestaltung, keine Anfahrt zum Arbeitsort, bessere Bedingungen für Konzentrationsarbeit - auch negative Auswirkungen mit sich. Studien zu diesem Thema zeigen, dass das Arbeiten von zu Hause mit Stresserleben, Erschöpfung oder auch Schlafproblemen verbunden sein kann (Song & Gao, 2016; Waltersbacher et al., 2019) und die eingeschränkten sozialen Kontakte zu Einsamkeit oder sozialer Isolation führen können (Lengen et al., 2021). Auswertungen von Arbeitsunfähigkeitsdaten der AOK Rheinland/Hamburg zeigen, dass die Fehlzeiten aufgrund von Rückenschmerzen 2020 auf einen Höchststand angestiegen sind. Ein Grund dafür könnte im Bewegungsmangel bei Beschäftigten im Homeoffice liegen.
Was aber hält uns im Homeoffice davon ab, mehr Bewegung in unseren Tag zu bringen?
Ein Hauptgrund sind fehlende Routinen, wie z.B. die Fahrt zum Fitnessstudio nach der Arbeit oder die regelmäßige Fahrradstrecke ins Büro. Wenn wir unser Bewegungsverhalten verändern wollen, meldet sich als erster unser „innerer Schweinehund“, da jede Veränderung Energieaufwand bedeutet. Aber auch unerledigte unangenehme Gefühle, auf denen wir nach einer diskussionsreichen Telko im Homeoffice sitzen bleiben, können ein Grund dafür sein, dass wir uns erschöpft und unmotiviert fühlen. Es kann hilfreich sein, die Aufmerksamkeit zunächst einmal nach innen zu richten. Warum bewege ich mich nicht mehr, obwohl ich doch genau weiß, dass es mir guttut? Habe ich vielleicht zu hohe Ansprüche, so dass die 5 Minuten Stretching zwischendurch oder der kurze Spaziergang am Abend für mich gar nicht richtig zählen? Und gibt es eine Art von Bewegung, die mir wirklich Spaß macht? Achtsamkeitsübungen zur Wahrnehmung von Emotionen und zur Verbesserung des eigenen Körpergefühls können hier nützlich sein und zu einem wohlwollenderen und positiveren Umgang mit sich selbst beitragen. Womöglich lassen sich so neue Routinen entwickeln, die sich einfach umsetzen lassen und deren positiver Effekt sofort spürbar ist. Wie wäre es zum Beispiel mit einem längeren Mittagsspaziergang zwei Mal in der Woche? Ein entsprechender Eintrag im Outlook-Kalender – und schon wird die Bewegungseinheit zu einem wichtigen Termin mit mir selbst.
Hinter dem Mangel an Bewegung steckt bei vielen Beschäftigten vermutlich auch das Gefühl, permanent erreichbar sein zu müssen, um nichts Wichtiges zu verpassen und darüber hinaus einen engagierten und arbeitsamen Eindruck zu machen.
- Tipp: im Homeoffice sind klare Regelungen zur Erreichbarkeit im Team besonders wichtig. Ein gut gepflegter Kalender, in dem auch Pausen eingetragen sind hilfreich – so wissen Teamkolleg*innen, wann man erreichbar ist. Außerdem kann man sich so gedanklich besser von der Arbeit lösen und die Pause wirklich zur Regeneration nutzen. Ganz ohne schlechtes Gewissen.
- Tipp: Neben diesen praktischen Aspekten empfiehlt es sich, auch den Umgang miteinander bzw. die Erwartungen an die Erreichbarkeit bewusst zu hinterfragen: Wenn ich jemanden telefonisch nicht sofort erreiche, vermute ich dann direkt, dass dieser sich einen entspannten Tag zu Hause macht? „Man kann auch zurückrufen“ kann ein hilfreicher Leitsatz sein, um Misstrauen vorzubeugen und eine Zusammenarbeit zu fördern, die auf Vertrauen basiert. Wenn diese Mentalität im Unternehmen gelebt wird, traut man sich wahrscheinlich eher, auch im Homeoffice in Bewegung zu bleiben.
Häufig fehlt Beschäftigten im Homeoffice auch einfach ein guter Grund, um sich mal vom Arbeitsplatz zu erheben. Die natürlichen Gründe, die es im Büro gibt, wie z.B. ein persönlicher Austausch mit Kolleg*innen oder das Drucken von Unterlagen, fallen zu Hause weg. Was noch dazukommt: die Wohnung und der Homeoffice-Arbeitsbereich sind häufig deutlich kleiner als das Büro. Sämtliche Wege, ob zur Toilette oder in die Küche, sind im Homeoffice wesentlich kürzer.
- Tipp: Getränkenachschub bewusst außer Reichweite platzieren, so dass man gezwungen ist, aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen. Bei Telefonaten oder beim Entwickeln neuer Ideen einen Spaziergang durch die Wohnung machen. Oft kommt einem in Bewegung plötzlich die zündende Idee, die am Schreibtisch auf sich warten ließ.
- Tipp: Kurze Bewegungsroutinen entwickeln: nach dem Aufstehen vom Schreibtisch 5 Minuten Mobilisierungsübungen oder eine kleine Runde im Freien einlegen. Während man darauf wartet, dass das Teewasser kocht, kurze Kräftigungsübungen oder Hampelmänner machen. Wenn man zur Toilette geht, ein paar extra Schritte machen, bevor es wieder zurück an den Arbeitsplatz geht.

Annika Wurster
M.Sc. Psychologie
Beraterin Betriebliches Gesundheitsmanagement
Tel. 0221 27180-147
E-Mail: annika.wurster bgf-institutde
Quellen:
Lengen, J.C., Kordsmeyer, AC., Rohwer, E. et al. Soziale Isolation im Homeoffice im Kontext der COVID-19-Pandemie. Zbl Arbeitsmed 71, 63–68 (2021). https://doi.org/10.1007/s40664-020-00410-w
Song, Y., & Gao, J. (2020). Does telework stress employees out? A study on working at home and subjective well-being for wage/salary workers. Journal of Happiness Studies, 21(7), 2649-2668.
Waltersbacher A., Maisuradze M., Schröder H. (2019) Arbeitszeit und Arbeitsort – (wie viel) Flexibilität ist gesund? In: Badura B., Ducki A., Schröder H., Klose J., Meyer M. (eds) Fehlzeiten-Report 2019. Fehlzeiten-Report, vol 2019. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59044-7_7
Zu diesem Thema: Live-Session am 09.12.2021 in der BGFCommunity
Schritt4fit Neujahrslauf
– damit es nicht nur bei guten Vorsätzen bleibt

Frühling am Mittelmeer? Wer will das nicht… machen Sie sich schon jetzt auf den Weg!
Wir laden Sie herzlich ein zu einem firmenübergreifenden Schrittzählerwettbewerb – für einen bewegten und gesunden Start ins neue Jahr.
Viele Menschen nehmen sich zum Jahreswechsel vor, mehr Sport zu machen, fitter zu werden und ihren Körper rechtzeitig vor der Sommersaison in Form zu bringen. Wenn nicht jetzt, wann dann?
In unserem neuen Wettbewerb machen sich die Teams von Köln aus auf den Weg Richtung Süden. Über Lyon, Montpellier und Barcelona geht es auf einer Gesamtstrecke von ca. 1.650 km bis nach Valencia. Bei Teams, die aus 5 Teilnehmenden bestehen, entspricht dies einer Distanz von ca. 7,9 km pro Tag und Läufer*in – das ist zu schaffen! Damit die Motivation immer hoch bleibt, gibt es bei unserem Neujahrslauf 2022 erstmals ein schönes neues Extra: Bei jedem Zwischenziel erhalten die Teilnehmenden eine Postkarte der jeweiligen Stadt. Von Etappe zu Etappe kommt so ein Reisemotiv dazu und in Valencia angekommen ist die Sammlung komplett.
Der Wettbewerb findet statt im Zeitraum 03.01. - 13.02.2022, die Anmeldung ist bis zum 27.12.2021 möglich. Pro Firma können bis zu fünf Teams mit 5 Teilnehmenden starten, die Teilnahme ist kostenfrei. Dem Siegerteam winkt ein BGF-Gutschein im Wert von 2.500 €.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und wünschen allen viel Spaß und Erfolg.
Möge das beste Team gewinnen - auf ein fittes und gesundes neues Jahr 2022!

Markus Birnkammer
Dipl.-Sportwissenschaftler
Teamleiter Prävention und Veranstaltungen
Tel. 0221 27180-163
E-Mail: markus.birnkammer bgf-institutde
Die Energietankstelle – fit und kraftvoll durch den Winter

Es wird nun abends wieder früh dunkel und morgens erst spät hell. Gleichzeitig ist das Wetter oft nicht wirklich einladend, um sich draußen zu bewegen, geschweige denn sportlich aktiv zu sein. Obwohl wir alle wissen, dass regelmäßige körperliche Aktivität einen großen gesundheitlichen Nutzen hat und sich positiv auf unser Herz-Kreislauf-, Hormon- und Immunsystem, die Muskulatur und unsere Psyche auswirkt, sind die Wintermonate oft eher von Inaktivität geprägt.
Mit der Energietankstelle - unserem digitalen, umfassenden, schnell umsetzbaren und individuellen Angebot für Bewegung und Entspannung - wollen wir Beschäftigte im Homeoffice oder vor Ort in Unternehmen, Mitarbeitende im Handel, in Rettungsdiensten oder Pflegeeinrichtungen optimal dabei unterstützen, in Bewegung zu bleiben. Auch der Abbau von Stress aufgrund hoher psychischer und physischer Belastungen und das Bewahren der inneren Balance gelingt am besten durch das Zusammenspiel von gezielter und regelmäßiger Bewegung und Entspannung.
Der Vorteil der Energietankstelle: alle Angebote finden online statt. So kann die Gesundheit bestmöglich gestärkt werden, ohne das Haus verlassen zu müssen. Live-Kurse ermöglichen es, aktiv und fast wie im Fitnessstudio aufzutanken und die Akkus wieder aufzuladen oder - je nach Kursinhalt - zu entschleunigen und sich zu entspannen.
Funktionelles Training, Pilates, Yoga, Rückenfit oder Entspannungseinheiten – täglich bietet das BGF-Institut im Rahmen der Energietankstelle 2-6 verschiedene 30-minütige Kurse an. Im Anschluss an das Training steht die Kursleitung den Teilnehmenden für ca. 10-15 Minuten per Chat für Rückfragen zur Verfügung.
UND: Der digitale Zugang zu den Trainingsmodulen ermöglicht es den Teilnehmenden, die Angebote unkompliziert, unbegrenzt und zeitlich flexibel zu nutzen.
Unterstützen Sie Ihre Beschäftigten dabei, in der nun kommenden dunklen Jahreszeit gesund zu bleiben und ihr Wohlbefinden zu stärken. Sprechen Sie uns gerne an!

Stephanie Herzog
Dipl.-Sportwissenschaftlerin
Beraterin Prävention in Lebenswelten
Tel. 0221 27180-142
E-Mail: stephanie.herzog bgf-institutde
Mood-Board Adventsedition

Die Stimmung im Team trägt wesentlich dazu bei, wie wir unsere Arbeit wahrnehmen. Das Mood-Board ist eine Interaktions-Pinnwand und kann als allgemeiner Stimmungsindikator und als Tauschbörse für Gesundheitstipps, kleine Nettigkeiten und Aufmerksamkeiten unter Kolleg*innen genutzt werden. Neben konkreten Impulsen und Anregungen zur Stärkung persönlicher Ressourcen bietet das Mood-Board Raum für eigene Ideen und Austausch im Team.
Mit unserer Mood-Board Adventsedition läuten Sie gemeinsam mit uns die Weihnachtszeit und den Jahresabschluss in Ihrem Unternehmen und zu Hause ein.
Wir möchten Sie dabei unterstützen, Ihnen, Ihrer Belegschaft und Ihren Familien schöne Momente für zwischendurch zu bescheren – vor und während der Weihnachtszeit sowie zwischen den Jahren.
Zum Starttermin des Mood-Boards werden Gestaltungsinhalte für die Stimmungs-Pinnwand im Monatspaket postalisch an Sie verschickt. Zusätzlich enthält ein Paket Materialien für gesundheitsförderliche Aktionen im Unternehmen, so zum Beispiel leckere Rezepte oder Vorschläge für Rücken-Ausgleichsübungen. Dabei haben wir für Sie verschiedene Themenschwerpunkte erarbeitet, um möglichst für jede*n ein abwechslungsreiches und ansprechendes Programm anbieten zu können. So geht es beispielsweise um das Thema Mittagspause, um achtsame Momente im Alltag, mehr Rückengesundheit und gute Neujahrsvorsätze.
Auch kleine Geschenke sollen in unserem Advents-Mood-Board nicht fehlen - wir haben klassische und ausgefallenere Plätzchen-Ausstecher für Sie ausgewählt. Nach Bestellung erhalten Sie die Ausstecher für Ihr vorweihnachtliches Mood-Board per Post. Es gibt viele unterschiedliche Motive, sicherlich ist da auch eines dabei, was in Ihrer Weihnachtsbackstube noch fehlt.
Starten Sie mit unserer <link file:2893 _blank download_pdf datei>Mood-Board Adventsedition in eine entspannte und achtsame Vorweihnachtszeit und schaffen Sie in Ihrem Unternehmen Raum für Gesundheit, persönlichen Austausch und das bewusste Erleben positiver Momente. Sprechen Sie uns gerne an.

Jasmin Lützerath
M.Sc. Gesundheitsökonomie
Referentin Forschung & Entwicklung
Tel. 0221 27180-148
E-Mail: jasmin.luetzerath bgf-institutde

Timo Mentzel
M.A. Sportwissenschaften
M.A. Volkswirtschaftslehre
Berater Gesundheitsmanagement
Tel. 040 2390873-12
E-Mail: timo.mentzel bgf-institutde
BGF-Preis Gesunde Pflege
Gesund geplant gewinnt

Mit dem BGF-Preis Gesunde Pflege haben die AOK Rheinland/Hamburg und ihr Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH im Oktober 2021 erstmals innovative Ansätze nachhaltiger Gesundheitsförderung in der Pflege prämiert.
Unter dem Motto „Gesund planen – doppelt gewinnen“ drehte sich beim diesjährigen Wettbewerb alles um eine gesunde Arbeitsorganisation. Teilnehmen konnten alle Pflegeinstitutionen im Bereich der AOK Rheinland/Hamburg aus den Branchen stationäre Pflege im Krankenhaus, (teil-)stationäre Altenpflege und ambulante Altenpflege sowie Berufsfachschulen für Pflege.
Die Gesundheitskasse will mit dem Wettbewerb vorbildliche Beispiele in den Fokus rücken, um so auch andere Pflegeinstitutionen für die Betriebliche Gesundheitsförderung zu gewinnen. Intelligente Schichtpläne, Unterstützung durch Führungskräfte, gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wirksame Beteiligung der Mitarbeiter*innen – diese und viele weitere Ansätze tragen dazu bei, die Gesundheit von professionell Pflegenden zu fördern. Ob zusätzliche Belastungen in der Corona-Pandemie, demografischer Wandel, Arbeitsverdichtung oder Fachkräftemangel – nur mit gesunden Beschäftigten lassen sich die vielfältigen Herausforderungen in der Pflege bewältigen.
Eine Jury, bestehend aus Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, sichtete die eingegangenen Bewerbungen und kürte die drei Bestplatzierten. Im Rahmen der Fachtagung „Pflege. Kräfte. Stärken – Zukunftsfähig mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement“ am 28. Oktober 2021 in Bergisch Gladbach wurden die Gewinner ausgezeichnet und durften ihre Prämie in Höhe von je 5.000 Euro entgegennehmen:
- Vinzentinerinnen Köln GmbH
- Johanniter-Stift Köln-Ehrenfeld
- Diakoniewerk Essen/Heinrich-Held-Haus
Alle Preisträger konnten Konzepte vorweisen, die einen innovativen Ansatz verfolgen, nachhaltig und ganzheitlich angelegt sind, dem Leitfaden Prävention der GKV entsprechen und deren Wirksamkeit sich in der Praxis bewährt haben. Die drei Preisträger haben nun die Chance, am Bundeswettbewerb der AOK teilzunehmen.
Schauen Sie gerne auch hier:
Live-Session in der BGFcommunity am 09.12.2021 ab 10.30 Uhr
Rückenschmerzen, Coronaspeck, Gedankenkarussell und Winterblues – muss das sein?
In unserer Live-Session am 09.12.2021 dreht sich alles um das Thema Bewegung und Homeoffice.
Zu Gast ist Prof. Dr. Ingo Froböse mit dem Thema seines neuen Buches, dem Großen Homeoffice-Guide, welches im Januar 2022 erscheint. Der umfassende Ratgeber führt step by step durch den Arbeitsalltag im Homeoffice und zeigt uns ganz konkret, was wir selbst dafür tun können, um im Homeoffice fit zu bleiben. Von der Gestaltung des Arbeitsplatzes über gesunde Ernährung und aktive Pausen bis hin zum Abschalten am Feierabend – es erwarten uns viele alltagstaugliche Tipps.
Dipl.-Psychologin Christine Spanke (BGF-Institut) schaut dem „inneren Schweinehund“ in die Augen und beleuchtet psychologische Facetten des Bewegungsmangels im Homeoffice. Oft wirken körperliche und seelische Hemmnisse zusammen, wenn wir uns zu wenig bewegen - Robin Reynolds, Experte für die Themen Ergonomie und Bewegung am BGF-Institut, wird diese verschiedenen Aspekte für uns einordnen und ganz konkret den Bogen schlagen zu unseren Angeboten für gesundes Arbeiten im Homeoffice.
Wir geben Ihnen praxisnahe Impulse und Anregungen, wie Sie im Homeoffice beweglich bleiben und außerdem Ihre Kolleg*innen motivieren können, aktiv zu werden. Wir freuen uns auf einen spannenden Austausch mit Ihnen!