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Ausgabe 11/2022

IN-Nachrichten

 

 

 
Loretta Hölzel
M.A. Sport- und Medienwissenschaften
Referentin Forschung & Entwicklung

Tel. 0174 2682322
E-Mail: loretta.hoelzelaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

Was bedeutet Wertschätzung? Ich lenke meine Aufmerksamkeit bewusst - zum Beispiel auf die positiven Aspekte meines Gegenübers. Wir schauen uns im November an, was das für gesunde Führung bedeutet und wie diese den Boden bereitet für eine bereichernde und unterstützende Arbeitsatmosphäre. Außerdem stellen wir Ihnen in diesem Monat zwei neue Berichte vor: Frisch erschienen sind unser Jahresbericht 2022 - Befragungen von Mitarbeitenden sowie der Branchenbericht Pflege 2022. Die dunkle Jahreszeit beginnt und mit ihr auch die Verlockungen der Vorweihnachtszeit. Können Kakao und Schokolade gesund sein? Lesen Sie selbst und machen Sie es sich dabei mit einem würzigen Kakao gemütlich.

Wertschätzung ist die Grundlage für gesundes Führen. Denn wertschätzendes Führen bereitet den Boden für eine positive und unterstützende Arbeitsatmosphäre, in der Beschäftigte sich gesehen fühlen und gerne ihr Bestes geben.

Aber was bedeutet Wertschätzung eigentlich? Das Ziel von Wertschätzung ist es, die Person wertzuschätzen, unabhängig davon, was sie leistet. Demnach ist Wertschätzung eine Frage der Haltung. Matyssek (2011) beschreibt die wohlwollende Grundhaltung als Aufmerksamkeitslenkung auf die positiven Aspekte meines Gegenübers in Bezug auf dessen Fähigkeiten, Bedürfnisse und Leistungen. Wertschätzung geht demnach über das bloße Loben von Einzelleistungen hinaus und auch das schematische Verteilen von „Streicheleinheiten“ in Form von Floskeln wie das haben Sie gut gemacht ist nicht damit gemeint.

Wertschätzung muss also authentisch sein. Aber wie kann ich meine Beschäftigten konkret wertschätzen? Am besten können Ihnen das Ihre Mitarbeitenden selbst beantworten, denn jede*r empfindet Wertschätzung anders.  Für den einen ist es die Pralinenschachtel zum Geburtstag oder Firmenjubiläum und für die andere ist es eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe, die die Führungskraft dem*der Mitarbeitenden anvertraut.

Aber was bedeutet das für mich als Führungskraft? Welche Art von Wertschätzung meine Mitarbeitenden brauchen, kann ich nur im persönlichen Gespräch herausfinden. Ich muss auf jede*n Einzelne*n eingehen, aufmerksam zuhören und vor allem genau nachfragen - am besten in entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Keksen. 

Dieser Fokus auf die individuellen Wertschätzungs-Bedürfnisse legt den Grundstein für eine Unternehmenskultur, die sich an den Mitarbeitenden orientiert und in der es erlaubt ist, Mensch zu sein. Wir unterstützen Ihre Führungskräfte gerne auf dem Weg zu einer wertschätzenden Haltung, damit Beschäftigte sich gesehen fühlen und gerne ihr Bestes geben. In unserem Workshop „Wertschätzend führen“ lernen Sie Methoden kennen zur stärkenorientierten Gesprächsführung und positiven Gestaltung von Teambesprechungen. Uns ist dabei wichtig, dass die Teilnehmenden praktische Tipps für die Umsetzung im Alltag mitnehmen können. Hierzu ein Beispiel: Durch eine geeignete Fragestellung wie „Was ist etwas aus der vergangenen Woche, das Sie als Gewinn betrachten würden?“ einen positiven Einstieg in das Teammeeting schaffen.

Sie sind neugierig auf weitere Praxistipps geworden? Sprechen Sie uns an.

Befragungen von Mitarbeitenden - neuer Jahresbericht 2022 erschienen

Handlungsbedarf vor allem bei psychischen Belastungen
 

 

 

 

 


Annika Wurster
M.Sc. Psychologie
Beraterin Betriebliches Gesundheitsmanagement

Tel. 0172 2717018
E-Mail: annika.wursteraEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

Krankschreibungen, Rehabilitationen, Berufsunfähigkeit und frühzeitige Renteneintritte aufgrund psychischer Erkrankungen nehmen seit Jahren zu. Da die Ursachen für arbeitsplatzbedingte psychische Erkrankungen vielfältig sind, werden psychische Gefährdungsbeurteilungen von den Unternehmen immer stärker nachgefragt. Insbesondere bei kleinen und mittleren Betrieben ist der BGF-Monitor ein beliebtes Befragungsinstrument, um mögliche Risikofelder zu erkennen und auch einzelne Tätigkeitsgruppen im Unternehmen trennscharf abzubilden. Mit insgesamt 30 Fragen ist der BGF-Monitor nur mit geringem zeitlichem Aufwand verbunden und gleichzeitig umfasst er alle Belastungsfaktoren, die bei der Erstellung der psychischen Gefährdungsbeurteilung erhoben werden sollten.

Im Jahr 2021 konnten wir mit dem BGF-Monitor insgesamt 4.668 Beschäftigte aus über 42 verschiedenen Unternehmen und mehr als 12 unterschiedlichen Branchen im Rheinland und in Hamburg zu ihren Belastungen befragen. Die Ergebnisse der Befragungen sind jetzt in unserem Jahresbericht 2022 - Befragungen von Mitarbeitenden erschienen und weisen in einigen Branchen dringenden Handlungsbedarf auf.

Betrachtet man die gesundheitsrelevanten Faktoren, die mit der Arbeitsumgebung zusammenhängen, so stellt die Lautstärke offensichtlich eine hohe physische Belastung dar. Mehr als ein Drittel der Befragten (39%) gaben an, in einer lauten Umgebung zu arbeiten. Die hohe Lautstärke führt nicht nur zu einer verminderten Konzentration, sondern kann auch zu einem erhöhten Stresserleben führen und somit langfristig körperliche und psychische Erkrankungen begünstigen. Ähnlich hoch ist der Anteil an Befragten, die schwere körperliche Arbeit verrichten (31%). Am stärksten zeigt sich diese physische Belastung in der Branche Heime.

Die größte psychische Belastung besteht für knapp ein Drittel der Befragten (32%) darin, dass die Arbeit sie in emotional belastende Situationen bringt. Wenn diese emotionalen Anforderungen nicht durch Erholungsphasen im Anschluss oder einen Austausch mit Kolleg*innen oder Führungskräfte aufgefangen werden und die eigenen Emotionen nicht bearbeitet werden können, kann das psychische Erkrankungen zur Folge haben.

Beim Thema Workflow gibt ein Viertel (25%) der Befragten an, dass wichtige Aufgaben nicht störungsfrei erledigt werden können. Ebenfalls knapp ein Viertel der Befragten (24%) gibt an, dass ihre Tätigkeit erfordert, sich auch in der Freizeit mit Arbeitsinhalten zu beschäftigen. Je nachdem, wie die individuelle Fähigkeit zum Abschalten nach der Arbeit ausgeprägt ist, kann dieser Umstand erhebliche Auswirkungen auf die Erholung der Beschäftigten haben.

Positive Ergebnisse zeigen sich hingegen in folgenden Bereichen:

Die Arbeitsplatzgestaltung wird von den Befragten insgesamt sehr positiv bewertet. Insbesondere die Helligkeit des Arbeitsplatzes ist bei 85% der Teilnehmenden ausreichend. Erfreulich ist auch, dass 84% der Befragten ihre Arbeit als sinnvoll erleben. Die wahrgenommene Sinnhaftigkeit der Arbeit kann zu mehr Zufriedenheit in Arbeit und Privatleben beitragen und die psychische Gesundheit stärken. Die Zusammenarbeit scheint ebenfalls bei der großen Mehrheit der Befragten gut zu funktionieren. So geben 82% an, dass Sie in der Arbeitszeit Kontakt zu Kolleg*innen haben und 80% bestätigen, dass sie bei Bedarf Unterstützung im Team erhalten.

Wenn auch Sie mehr über die gesundheitsrelevanten Belastungen an Ihren Arbeitsplätzen erfahren möchten, sprechen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne rund um unsere Analyseinstrumente, die psychische Gefährdungsbeurteilung und Ihre Möglichkeiten zur gesundheitsförderlichen Gestaltung der Arbeit.

 

 

Branchenbericht Pflege 2022 neu erschienen

Der seit Jahren bestehende Pflegenotstand in Deutschland hat sich seit Pandemiebeginn weiter verschärft. Corona führte zu zusätzlicher Arbeitsbelastung in der Pflegebranche, Herausfordernde Arbeitsbedingungen - häufig in Kombination mit einer als gering erlebten Wertschätzung ihrer Arbeit - haben dazu geführt, dass viele Beschäftigte ihre berufliche Zukunft nicht mehr in der Pflege sehen und sich nach Tätigkeiten in anderen Branchen umschauen – mit drastischen Auswirkungen auf den Pflegesektor.

Unser aktueller Bericht zeigt, dass der Krankenstand in der Pflegebranche seit dem Jahr 2017 kontinuierlich ansteigt und seit Jahren deutlich über dem Niveau des Rheinlandes liegt. Im Jahr 2021 erreichte der Krankenstand mit 7,72% einen neuen Höchststand. Die Beschäftigten in den Alten- und Pflegeheimen und der ambulanten Pflege wiesen somit im Branchenvergleich den höchsten Krankenstand auf.

Der Frauenanteil in der Pflegebranche liegt bei mehr als 80 Prozent. Frauen in der Pflegebranche sind zwar weniger häufig arbeitsunfähig erkrankt als Männer, sie hatten aber im Falle einer Erkrankung in den letzten fünf Jahren im Vergleich zu den Männern deutlich längere Fehlzeiten.

Atemwegs- und Muskel-Skeletterkrankungen hatten 2021 in der Pflegebranche die höchsten Anteile, auf Rang drei lagen die psychischen Störungen. Knapp 40% aller Arbeitsausfälle entfielen auf diese drei Diagnosehauptgruppen.

Bei den psychischen Erkrankungen kam es von 2003 bis 2021 zu einer Erhöhung der Fallzahlen um fast 70 Prozent. Am auffälligsten ist dabei der stetige Anstieg der Fehltage, die durch eine Belastungs- oder Anpassungsstörung verursacht wurden. Hier verdreifachten sich die Werte innerhalb der letzten 15 Jahre.

Hier geht es zum Bericht
 

Kakao und Schokolade – gesunde Adventszeit?

von Prof. Dr. Sabine Ellinger, IEL – Humanernährung, Universität Bonn
 

Quellen:

A. K. Matyssek (2011). Wertschätzung im Betrieb. Impulse für eine gesündere Unternehmenskultur. Books on Demand GmbH: Norderstedt.

Führungskräfte brauchen Kaffee, Kekse und Zeit

 
Nils Torsten Krüger
Dipl.-Geograph
Referent Gesundheitsberichterstattung

Tel. 0172 5391793
E-Mail: nils-torsten.kruegeraEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

Es mag paradox klingen – aber kann man Kakao und Schokolade mit gutem Gewissen genießen? Zunächst assoziiert man damit vermutlich Zucker, Fett und Kalorien, wovon die meisten von uns zu viel zu sich nehmen. Aber: es gibt zunehmend Hinweise, dass sich der Verzehr von Kakaoprodukten günstig auf die Gefäße, die Blutfette und den Zuckerstoffwechsel auswirkt, sofern es sich um Produkte handelt, die einen hohen Flavanolgehalt aufweisen.

Flavanole zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie tragen zum bitteren Geschmack bei, der typisch ist für Schokolade mit einem hohen Kakaoanteil. Dunkle Schokolade enthält mehr Flavanole als kakaoarme Produkte wie z.B. Milchschokolade. Weiße Schokolade ist frei von Kakao und damit frei auch von Flavanolen. Flavanole findet man übrigens nicht ausschließlich in Kakao, sie sind auch in Grüntee und Rotwein enthalten. 

Die Forschung zur Wirkung von Kakao auf die Gesundheit begann vor ca. 15 Jahren. Damals stellte man fest, dass bei den Kuna-Indianern, die auf den San Blas-Inseln leben und dort traditionelle Ernährungsgewohnheiten pflegen, Todesfälle durch Herz-Kreislauferkrankungen seltener auftreten als in Panama - auffällig war u.a. ihr 10-fach höherer Verzehr von Kakao.

Nachfolgende Beobachtungsstudien zeigten, dass der regelmäßige Verzehr von Kakao bzw. Schokolade das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen sowie Typ-2-Diabetes senken kann. In Interventionsstudien, bei denen Studienteilnehmende über mehrere Wochen Kakaoprodukte mit hohem Kakaoanteil erhielten, nahm häufig die Gefäßelastizität zu. Auch wurden günstige Effekte auf die Blutfette-Senkung der Triglyceride und des „schlechten“ LDL-Cholesterins bei gleichzeitiger Steigerung des „guten“ HDL-Cholesterins- nachgewiesen.

Aber was bedeutet das für die bevorstehende Adventszeit? Ein Freibrief für unseren Schokoladenkonsum? Es gibt so viele unterschiedliche Kakaoprodukte, dass diese Frage nicht pauschal zu beantworten ist. Wenn es um die gesundheitsförderlichen Eigenschaften von Kakao geht, sollten wir vor allem darauf achten, wie hoch der Kakao-Anteil unserer Lieblingsschokolade ist.  

Tipp 1: Dunkle Schokolade bevorzugen, weil sie mehr Kakao enthält als Vollmilchschokolade. Lieber also einen Zartbitter-Nikolaus auswählen und diesen bewusst genießen.

Tipp 2: Instantpulver zum Anmixen von Kakaogetränken enthalten stark alkalisierten Kakao, weil dieser sehr gut löslich ist, ein typisch kakaobraunes Getränk zaubert und nicht ganz so bitter ist - jedoch enthalten diese Produkte sehr viel Zucker. So gesehen ist Backkakao oder spezielles Kakaopulver, das flavanolschonend hergestellt ist, wesentlich gesünder. Verwendet man Backkakao, kann man mit Rohrzucker oder Honig süßen und den Zuckergehalt des Kakaos somit ganz einfach selbst bestimmen. Die Kuna-Indianer tranken den Kakao übrigens nicht mit Zucker gesüßt, dafür aber mit reichlich Gewürzen. 

Tipp 3: Zu guter Letzt: Vergessen Sie nicht den Genuss beim Verzehr der Schokolade. Schaffen Sie sich Ihren persönlichen und achtsamen Genussmoment, z.B. bei einer Tasse Tee mit einem Stück Schokolade. Oder Sie probieren einen Gewürzkakao.

Unser Genussparcours bietet Ihren Mitarbeitenden an die Möglichkeit, Lebensmittel mit all ihren Sinnen zu entdecken. Die Mitmach-Stationen laden zu Genuss und achtsamem Essen ein – gerade in der Vorweihnachtszeit.

Ihre Ansprechpartnerin im BGFI :


Tanja Lehnort
Diätassistentin EB/DGE
Beraterin Gesundheitsmanagement

Tel. 0152 01566589
E-Mail: tanja.lehnortaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde
 

Gewürzkakao

800 ml Milch, alternativ Hafer- oder Sojamilch
100 g Bitterschokolade (60-70% Kakaogehalt)
1 Vanilleschote
2 Zimtstangen
1 Prise Piment
1 Prise Kardamom
je nach Geschmack Zucker oder Honig zum Süßen

Zubereitung:

  • Milch- oder Pflanzendrink in einen Topf erhitzen. Vanilleschote längs halbieren und das Mark auskratzen, mit der Stange Zimt zur Milch geben.
  • Die Schokolade zerbröckeln, zugeben und unter Rühren langsam schmelzen lassen. Mit Piment würzen, gegebenenfalls mit Zucker oder Honig abschmecken.
  • Zimtstange und Vanilleschote herausnehmen und abwaschen, Kakao in Tassen füllen und mit Zimtstangen und Vanillestange garniert heiß servieren.