Ausgabe 10/2024
IN-Nachrichten
„Ich hab‘ Rücken!“ Rückenschmerzen gehören in Deutschland zu den größten Gesundheitsproblemen - der Leidensdruck ist oft hoch. Rückenprobleme führen zu langen Fehlzeiten und verursachen hohe wirtschaftliche Kosten. Wie können Unternehmen die Rückengesundheit ihrer Mitarbeitenden gezielt stärken? In diesem Monat schauen wir uns außerdem an, welche Auswirkungen die Cannabislegalisierung möglicherweise auf die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz hat. Wie können Führungskräfte Suchtthemen im Betrieb begegnen und welche Rolle spielen dabei gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen? Um unsere mentale Gesundheit geht es auch bei globalen Themen wie der Klimakrise, denn viele Menschen fühlen sich überfordert oder ohnmächtig. Resilienz ist ein Konzept, was uns helfen kann, besser für Belastungs- und Veränderungssituationen gewappnet zu sein. Das Thema New Work begleitet uns weiter durch den Herbst – wir nehmen unsere neuen Büroräume zum Anlass, genauer zu beleuchten, was die Neue Arbeitswelt ausmacht.
Gesunder Rücken – Stark im Job

Rückengesundheit spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg von Unternehmen, da sie direkten Einfluss auf die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hat. Laut einer aktuellen Umfrage der AOK Rheinland/Hamburg berichtet die Mehrheit der Beschäftigten, regelmäßig unter Rückenschmerzen zu leiden. Diese Problematik betrifft insbesondere zwei Gruppen: Vielbeweger/-innen und Vielsitzende.
Vielbeweger/-innen
Besonders für die Zielgruppe der Vielbeweger/-innen – also jene, die viel stehen, gehen oder körperlich arbeiten – ist Prävention von größter Bedeutung, um Rückenschmerzen vermeiden. Vielbeweger/-innen wie Beschäftigte in der Pflege, im Handwerk oder in der Logistik sind häufig körperlichen Belastungen ausgesetzt. Laut AOK Rheinland/Hamburg leiden 55 % der Menschen in diesen Personengruppen unter akuten Rückenschmerzen, oft verursacht durch Überlastung oder falsche Hebetechniken. Eine aktuelle Forsa-Umfrage bestätigt, dass ein großer Teil der Vielbeweger/-innen die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen erkennt, aber nur 40 % der Unternehmen entsprechende Programme anbieten.
Strategien zur Prävention von Rückenschmerzen
Um Rückenschmerzen bei Vielbeweger/-innen vorzubeugen, können Unternehmen verschiedene Strategien umsetzen:
1. Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Die Gestaltung von Arbeitsplätzen sollte ergonomischen Prinzipien folgen. Höhenverstellbare Tische, Sitzmöglichkeiten für zwischendurch, adäquate Hilfsmittel und die richtige Anordnung von Arbeitsmaterialien können dabei helfen, die Belastung der Wirbelsäule zu reduzieren.
2. Schulungen und Workshops: Regelmäßige Schulungen zur richtigen Hebetechnik und zur Ergonomie am Arbeitsplatz sind wichtig. Mitarbeitende sollten über die Bedeutung von Rückengesundheit informiert werden und lernen, wie sie ihre Körperhaltung verbessern können.
3. Bewegungs- und Entspannungspausen einführen
Unternehmen sollten regelmäßige Pausen für den muskulären Ausgleich fördern, in denen Mitarbeitende sich dehnen und mobilisieren oder kurze Spaziergänge machen können. Dies hilft, Verspannungen zu lösen und Blockaden vorzubeugen.
Vielsitzende Beschäftigte
Auch Vielsitzende, vor allem Büroangestellte, sind einem hohen Risiko für chronische Rückenprobleme ausgesetzt. Laut der AOK Rheinland/Hamburg führen längeres Sitzen und Bewegungsmangel häufig zu Verspannungen und Schmerzen. Die Forsa-Umfrage zeigt, dass 60 % der Vielsitzenden regelmäßige Bewegungspausen als hilfreich empfinden, aber nur 25 % von ihnen in ihren Unternehmen aktiv gefördert werden.
Lösungen zur Etablierung neuer Bewegungsroutinen für Beschäftigte in Büros, bzw. mit sitzender Tätigkeit
Um die Rückengesundheit der Mitarbeitenden aktiv zu fördern, sollten Unternehmen gezielte Maßnahmen zur Integration von Bewegungsroutinen in den Büroalltag ergreifen. Hier sind einige effektive Strategien:
1. Bewegungsraum Büro
Die Schaffung ergonomischer Arbeitsplätze ist der erste Schritt. Höhenverstellbare Schreibtische ermöglichen es den Beschäftigten, zwischen Sitzen und Stehen zu wechseln. Darüber hinaus gilt es, einen möglichst spielerischen „Bewegungsraum Büro“ zu schaffen, in dem komplexe, spontane und intuitive Bewegungen möglich sind und als Routinen etabliert werden können. Hierzu gehören z.B. folgende Bewegungsroutinen, die am Arbeitsplatz selbst durchgeführt werden können:
- Aufgabenbezogene Positionswechsel im „extended screen modus“ (auf zwei Bildschirmen werden unterschiedliche Bildschirminhalte dargestellt (z.B. am Bildschirm des Steharbeitsplatzes „Word“ und am Sitzarbeitsplatz „Outlook“).
- Längere Phasen im Stehen als im Sitzen verbringen (im Stehen sind wesentlich mehr unterschiedliche Bewegungsmuster möglich und es werden mehr Kalorien verbraucht).
- Schaffung eines Bewegungsraumes zwischen den Arbeitsflächen: So sollte optimalerweise jeder einzelne Arbeitsschritt Bewegung mit sich bringen und man bewegt sich beim Telefonieren oder bei kurzen Besprechungen.
- Nutzung eines Trackers: Manchmal dauert die Bearbeitung eines Vorganges länger als 20 Minuten. Damit Sie trotzdem einen Positionswechsel nicht vergessen, kann ein Tracker genutzt werden, der die Haltung und Verweildauer im Sitzen und Stehen misst und an einen Positionswechsel erinnert.
- Aktiv dynamischer Bürostuhl: Dieser sollte natürliche, abwechslungsreiche Bewegungsmuster zulassen und sich den Bewegungen des Menschen anpassen – nicht umgekehrt. Erreicht wird dies, wenn der/die Benutzer/-in einem labilen Gleichgewicht sitzt und die Haltung ständig leicht korrigieren muss.
2. Mitarbeitenden-Engagement fördern
Das Einbeziehen der Mitarbeitenden ist entscheidend. Um die Akzeptanz zu erhöhen, können Umfragen durchgeführt werden, um herauszufinden, welche Aktivitäten gewünscht werden. Teams könnten Wettbewerbe zur Förderung von Bewegung organisieren, wie z. B. Schrittzähler-Challenges.
3. Regelmäßige Gesundheitsangebote
Unternehmen können z.B. Gesundheitstage veranstalten, an denen Expertinnen/Experten Informationen zu Rückengesundheit, Bewegung und Ergonomie anbieten. Diese Tage können auch praktische Workshops umfassen, in denen Mitarbeitende neue Bewegungsroutinen erlernen.
4. Einfluss von Führungskräften
Führungskräfte haben einen entscheidenden Einfluss auf die Rückengesundheit ihrer Beschäftigten. Indem sie gesundheitsförderndes Verhalten vorleben, können sie das Bewusstsein für Rückengesundheit stärken. Schulungen und Programme sollten von der Unternehmensleitung unterstützt und gefördert werden, um eine „Bewegungs-Kultur“ zu etablieren. Die Integration von Bewegungsroutinen in den Büroalltag ist ein zentraler Aspekt der Rückengesundheit und damit des Unternehmenserfolgs. Durch einfache, umsetzbare Strategien können Arbeitgeber nicht nur die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden fördern, sondern auch die Arbeitsatmosphäre und Produktivität steigern. Rückengesundheit sollte daher als ein wichtiges Element der Unternehmenskultur betrachtet werden.
Fazit
Ein gesunder Rücken trägt nicht nur zur physischen, sondern auch zur psychischen Gesundheit bei. Eine Untersuchung des Instituts für Prävention und Arbeitsmedizin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IPA) zeigt, dass Unternehmen die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden mit gesundheitsbewussten Programmen signifikant steigern können (IPA, 2021). Dies wirkt sich direkt auf die Fluktuationsrate aus, die in Unternehmen mit gesundheitsfördernden Maßnahmen um bis zu 30 % geringer ist. Die Rückengesundheit ist somit für Unternehmen nicht nur eine Frage des Wohlbefindens, sondern auch der wirtschaftlichen Effizienz. Durch gezielte Maßnahmen und das Engagement von Führungskräften können Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden stärken und Fehlzeiten reduzieren. In einer Zeit, in der Fehlzeiten hohe Kosten verursachen und in vielen Branchen Fachpersonal fehlt, ist die Investition in Rückengesundheit eine strategische Notwendigkeit.
Das BGF-Institut unterstützt Sie mit vielseitigen und praxisnahen Angeboten wie z.B. Rückengesunder (Arbeits-)alltag für Vielbewegende, Bewegter (Arbeits-) alltag für Vielsitzende oder Ergodynamisches Coaching. Sprechen Sie uns an:

Timo Mentzel
M.A. Sportwissenschaften
M.A. Volkswirtschaftslehre
Berater Gesundheitsmanagement
Tel. +49 172 27170039
E-Mail: timo.mentzel bgf-institutde
Mehr zum Thema Rückengesundheit gibt es auf dem Fachportal der AOK Rheinland/Hamburg für Arbeitgeber
www.aok.de/fk/rh/betriebliche-gesundheit/gesunder-ruecken/rueckendeckung-fuer-ihr-team/
Einseitige Belastungen, langes Sitzen oder Stehen während der Arbeitszeit verursachen bei vielen Beschäftigten Rückenschmerzen. Um dem entgegenzuwirken, ist ausreichend Bewegung wichtig. In der neuen Videoreihe „Bewegte Pause am Arbeitsplatz“ zeigen wir Ihnen einfache Übungen, die dabei helfen, Muskeln und Gelenke zu lockern, Verspannungen vorzubeugen und wieder beweglicher zu werden.
Grünes Licht für Cannabis: Wie verändert sich der Arbeitsalltag?

Am 01.04.20241 ist in Deutschland das neue Cannabisgesetz (CanG) in Kraft getreten.
Es legalisiert den Besitz kleiner Mengen von Cannabis sowie den privaten und gemeinschaftlichen Anbau. Doch was bedeutet das für den betrieblichen Alltag? Welche Auswirkungen hat die Cannabislegalisierung möglicherweise auf die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz?
2021 konsumierten rund 4,5 Millionen Erwachsene in Deutschland Cannabis, insbesondere in der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre.2 Studien aus anderen Ländern zeigen, dass der Konsum nach der Legalisierung oft ansteigt3 – ein Trend, der auch in Deutschland zu erwarten ist. Mit der Legalisierung stehen Unternehmen vor neuen Herausforderungen: Wie geht man mit Cannabis im Arbeitsumfeld um? Betriebe sollten klare Regeln aufstellen, um die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu schützen.
Auswirkungen von Cannabiskonsum auf den Arbeitsplatz
Cannabiskonsum beeinträchtigt die Reaktionsfähigkeit, oft nimmt auch die Risikobereitschaft zu. Das Verhalten am Arbeitsplatz kann davon beeinflusst werden, gleichzeitig steigt die Unfall- und Verletzungsgefahr. Auch wenn keine Unfälle passieren, können eine verminderte Konzentration und Leistungsfähigkeit sowie Verhaltensänderungen zu Produktivitätseinbußen und Konflikten im Team führen.4 Besonders problematisch ist dies in sicherheitskritischen Berufen wie dem Bedienen von Maschinen oder dem Führen von Fahrzeugen.
Laut DGUV-Vorschrift 1 „Grundsätze der Prävention“5 dürfen Beschäftigte durch den Konsum von Alkohol, Drogen oder anderen Rauschmitteln ihre eigene Sicherheit oder die anderer nicht gefährden, unabhängig davon, ob der Konsum während oder vor der Arbeitszeit stattfindet. Cannabis am Arbeitsplatz ist daher nicht grundsätzlich verboten, sollte jedoch im Betrieb streng geregelt werden, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Die DGUV empfiehlt „NULL Alkohol und NULL Cannabis“ am Arbeitsplatz.6
Sicheres Arbeiten und Fahren nach Cannabiskonsum: Herausforderungen und Grenzwerte
Die Festlegung von Grenzwerten für THC, den psychoaktiven Wirkstoff in Cannabis, gestaltet sich deutlich komplexer als bei Alkohol. Während der Alkoholabbau im Körper relativ genau vorhersagbar ist, variiert die Wirkung von THC stark und hängt von Faktoren wie Konsumform, Dosis und individuellem Stoffwechsel ab. THC wird durch seine fettlösliche Eigenschaft langsamer abgebaut und bleibt deutlich länger im Körper nachweisbar als beispielsweise Alkohol. Selbst nach dem Abklingen der berauschenden Wirkung kann THC bis zu 24 Stunden im Blut und bis zu drei Tage im Urin nachweisbar sein, bei regelmäßigem Konsum sogar über Wochen.7 Diese verlängerte Nachweisbarkeit führt zu Unsicherheiten darüber, wann Beschäftigte wieder sicher arbeiten, Fahrzeuge fahren oder Maschinen bedienen können.
Für Fahrende liegt der gesetzlich geregelte THC-Grenzwert grundsätzlich bei 35 Nanogramm pro Milliliter Blutserum, für Fahranfangende gilt jedoch ein strengerer Wert von 10 ng/ml.8 Die Beurteilung der tatsächlichen Beeinträchtigung durch THC bleibt schwierig, da seine Wirkung anders und langanhaltender ist als die von Alkohol. Grenzwerte allein reichen daher nicht aus, um die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zur Bedienung von Maschinen im beruflichen Kontext präzise zu bewerten. Zukünftig könnten verbesserte Testmethoden, präzisere Verhaltensanalysen und angepasste gesetzliche Regelungen dazu beitragen, die Auswirkungen von THC-Konsum auf die berufliche Sicherheit besser zu kontrollieren.
Sicheres Arbeiten erfordert klare Regeln und sensible Führung
Unternehmen sollten den Konsum von Cannabis während der Arbeitszeit - besonders in sicherheitskritischen Bereichen - streng reglementieren und klare betriebliche Regeln aufstellen, die den Konsum vor und während der Arbeit untersagen. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, Suchtprobleme frühzeitig zu erkennen, ohne vorschnelle Schlüsse zu ziehen, da Verhaltensänderungen auch durch andere Faktoren wie beispielsweise private Belastungen oder gesundheitliche Probleme bedingt sein können. Drogentests stellen eine mögliche, wenn auch kontroverse Lösung dar, sind jedoch rechtlich heikel und könnten das Vertrauen am Arbeitsplatz beeinträchtigen.4
Stattdessen sollten Führungskräfte Verhaltensauffälligkeiten wie Rückzug, Unzuverlässigkeit oder verminderte Konzentration aufmerksam beobachten und in einem vertraulichen Gespräch ansprechen. Wichtig ist, dass solche Gespräche diskret und mit Taktgefühl geführt werden, um sowohl die Sicherheit als auch das Vertrauen am Arbeitsplatz und im Team zu wahren. Auch sollten Führungskräfte klar kommunizieren, was in Bezug auf Arbeits- und Sozialverhalten erwartet wird, und bei Bedarf Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen.
Effektive Präventionsmaßnahmen im Betrieb
Die Legalisierung von Cannabis bringt neue Herausforderungen für Unternehmen mit sich. Um Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten, sollten Unternehmen umfassende Präventionsmaßnahmen ergreifen. Diese können folgende Aspekte umfassen:4
- Aufklärung und Sensibilisierung: Umfassende Aufklärung der Beschäftigten über die Risiken von Cannabiskonsum sowie Sensibilisierung für mögliche Gefährdungen bei der Arbeit. Informationsveranstaltungen, Aufklärungskampagnen und Teambesprechungen können das Bewusstsein für die Gefahren schärfen und klar machen, dass Mitarbeitende unter Cannabiseinfluss nicht arbeiten dürfen.
- Klare Regelungen und Betriebsvereinbarungen: Eine Betriebs- oder Dienstvereinbarung sollte klare Regeln für den Umgang mit Suchtmitteln einschließlich Cannabis festlegen und Handlungsanweisungen für auffällige Mitarbeitende definieren. Dies trägt zur Enttabuisierung des Themas Sucht im Betrieb bei.
- Schulung von Führungskräften und Fachkräften: Führungskräfte und Fachkräfte für Sicherheit und Gesundheit sollten speziell geschult werden, um das nötige Wissen über die Wirkung von Cannabis, mögliche Anzeichen einer Sucht und das richtige Vorgehen beim Ansprechen von Problemen zu vermitteln.
- Gestaltung gesundheitsgerechter Arbeitsbedingungen: Belastungen am Arbeitsplatz, die als überfordernd empfunden werden, können den Suchtmittelkonsum begünstigen. Es ist wichtig, Arbeitsbedingungen so zu gestalten, dass physische und psychische Gefährdungen minimiert werden. Die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung der Arbeitsbedingungen (§ 5 ArbSchG) sowie die psychische Gefährdungsbeurteilung sind wesentliche Instrumente in diesem Prozess.
Suchtprävention und gesunde Arbeitsbedingungen im Fokus
Interessieren Sie sich für gezielte Suchtprävention in Ihrem Unternehmen? Das BGF-Institut unterstützt Sie gerne bei der Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen sowie mit Schulungs- und Beratungsangeboten. Unsere Seminare wie Umgang mit suchtgefährdeten Beschäftigten oder Gesundheit und Führung vermitteln Ihnen praxisnah, wie Sie gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen schaffen und eine Kultur der offenen und vertrauensvollen Kommunikation in Ihrem Unternehmen verankern können. Etablieren Sie mit uns eine sichere und unterstützende Arbeitsumgebung für Ihre Beschäftigten. Ihr Kontakt im BGF-Institut:

Katharina Uslu

Olivia Bishop
M.Sc. Psychologie
Beraterin Gesundheitsmanagement
Tel. +49 162 1068299
E-Mail: olivia.bishop bgf-institutde
Quellen
1 Bundesministerium für Gesundheit. Gesetz zur Änderung des Konsumcannabisgesetzes und des Medizinal-Cannabisgesetzes (2024). Abgerufen am 03.09.24, von https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/207/VO
2 Rauschert, C., Möckl, J., Seitz, N. N., Wilms, N., Olderbak, S. & Kraus, L. (2022). Der Konsum psychoaktiver Substanzen in Deutschland – Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurvey 2021. Deutsches Ärzteblatt, 119, 527–534. https://doi.org/10.3238/arztebl.m2022.0244
3 Manthey, J., Hayer, T., Jacobsen, B., Kalke, J., Klinger, S., Rehm, J., Rosenkranz, M., Verthein, U., Wirth, M., Armstrong, M., Myran, D., Pacula, R., Queirolo, R. & Zobel, F. (2023). Technischer Bericht. Auswirkungen der Legalisierung von Cannabis. Hamburg: Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD). Abgerufen am 03.09.24, von https://www.bundesgesundheitsministerium.de/.../230623_Technical_Report_de_bf.pdf
4 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) (2024). FBGIB-005: Die Cannabislegalisierung und ihre Bedeutung für die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit - Antworten auf häufige Fragen. Abgerufen am 03.09.24, von https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/4983
5 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) (2013). Unfallverhütungsvorschrift DGUV Vorschrift 1: Grundsätze der Prävention. Abgerufen am 03.09.24, von https://publikationen.dguv.de/widgets/pdf/download/article/2909
6 Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) (2023). Positionspapier. NULL Alkohol und NULL Cannabis. Abgerufen am 03.09.24, von https://www.dguv.de/.../dguv_positionspapier_cannabis.pdf
7 Friemel, C. M., Schneider, M., Lutz, B., Hermann, D., Hasan, A., Kambeitz, J., & Hoch, E. (2019). Kognition. In E. Hoch & C. M. Friemel (Hrsg.), Cannabis: Potenzial und Risiko. Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme (S. 66–95). Springer. Abgerufen am 03.09.24, von https://www.bundesgesundheitsministerium.de/.../Hoch_et_al_Cannabis_Potential_u_Risiko_SS.pdf
8 Bundesministerium der Justiz. (2024). Verordnung zur Durchführung des Cannabisgesetzes. Sechstes Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgesetzes und weiterer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften (2024). Abgerufen am 03.09.24, von https://www.recht.bund.de/bgbl/1/2024/266/VO
Resilienz und die Klimakrise: mentales Schutzschild für die Zukunft

Die Klimakrise stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Sie betrifft nicht nur unsere Umwelt, sondern auch unsere mentale Gesundheit. Viele Menschen erleben die fortwährende Unsicherheit und die ständigen Warnungen als bedrohlich. Die Vorstellung, dass zukünftige klimatische Veränderungen das eigene Leben erheblich beeinträchtigen könnten, löst bei vielen Menschen Zukunftssorgen und Gefühle von Unsicherheit und vielleicht sogar Machtlosigkeit aus. Wie können wir uns mental wappnen, um diesen Herausforderungen zu begegnen? Hier kommt ein Konzept ins Spiel, das uns bei aller Art von Krisen und großen Veränderungssituationen helfen kann: Resilienz.
Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft gegenüber Belastungen. Das Ziel von Resilienz ist es, nicht nur die Gefühle zu bewältigen, die mit bedeutsamen Veränderungen einhergehen können, sondern auch die Fähigkeit zu entwickeln, aus diesen Erfahrungen zu lernen und bestenfalls gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Resilienz umfasst verschiedene Komponenten, die uns auch im Umgang mit der Klimakrise helfen können:
- Selbstfürsorge kann uns stärken, indem wir auf unsere körperliche und geistige Gesundheit achten. Praktische Beispiele hierfür sind regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichender Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. Diese Maßnahmen verbessern unser allgemeines Wohlbefinden und machen uns widerstandsfähiger gegen Stress.
- Um eine optimistische Perspektive zu bewahren, kann es zudem nützlich sein, positive Emotionen zu kultivieren. Praktische Ansätze umfassen das Führen eines Dankbarkeitstagebuchs, in dem täglich positive Erlebnisse notiert werden, oder das bewusste Genießen kleiner Freuden im Alltag.
- Die Akzeptanz von Veränderungen ermöglicht es uns, die Realität der Klimakrise anzuerkennen und aktiv nach Anpassungsstrategien zu suchen. Flexibilität im Denken und Handeln kann geübt werden, indem wir uns realistische, aber herausfordernde Ziele setzen.
- Soziale Unterstützung reduziert darüber hinaus das Gefühl der Isolation. Praktische Beispiele sind das regelmäßige Treffen im Freundeskreis oder in der Familie, der Beitritt zu Vereinen oder Sportgruppen oder auch ehrenamtliches Engagement.
- Lösungsorientiertes Handeln stärkt unser Gefühl der Kontrolle und Hoffnung. Eine praktische Empfehlung ist, im Alltag nach Handlungsspielräumen zu suchen, in denen wir Selbstwirksamkeit erleben können. Das kann bedeuten, aktiv Entscheidungen zu treffen, sei es im Berufsleben, in familiären Angelegenheiten oder in der persönlichen Gesundheitsvorsorge.
Interessiert daran, mehr über die mentale Bewältigung der Klimakrise und den Aufbau von Resilienz zu erfahren? Unsere Seminare bieten Ihnen die Gelegenheit, tiefer in das Thema einzutauchen und praktische Fähigkeiten zu erlernen, die Ihnen helfen, dieser Krise mental gestärkt zu begegnen. Besuchen Sie unsere Webseite oder kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Angebote zu erfahren.

Elisa Dörpinghaus
M.Sc. Wirtschaftpsychologie
Beraterin Gesundheitsmanagement
Tel. +49 162 1079473
E-Mail: elisa.doerpinghaus bgf-institutde
Neue Räume – Neue Arbeit

Wenn ein Meilenstein erreicht ist, tut es gut, innezuhalten und mit etwas Abstand auf das blicken, was hinter einem liegt. Wenn ich in diesen Tagen durch unsere neuen Büroräume laufe, nehme ich mir immer mal wieder einen Moment dafür. Denn der Kontrast zu unserem früheren Büro ist einfach enorm: Früher lange dunkle Flure, heute eine helle lichtdurchflutete Fläche. Früher ein einziger großer Besprechungsraum, heute viele Begegnungsräume mit unterschiedlichsten Rahmenbedingungen: von einer offenen Sitzecke vor unserer kleinen Bücherei über Seminarräume mit moderner Technik bis hin zu einem Raum, der mit Sprossenwand und Sitzbällen zu Bewegung einlädt. Früher mein Einzelbüro mit einem Schreibtisch und Ablagefächern voll unnützer Notizzettel, abgelaufener Broschüren und Schmierpapier, heute dank desk sharing die stetige Erinnerung, meine Unterlagen ordentlich in meinen Spind zu sortieren – oder von vornherein möglichst papierfrei zu arbeiten.
Eine neue Arbeitsumgebung macht anderes Arbeiten möglich. Dass so viele Unternehmen inzwischen auf moderne und kreative Großraumbüro-Konzepte setzen, wird gerne als vorgeschobenes Alibi für New Work angesehen: „Schau, wir haben desk sharing, auch wir machen New Work.“ Da ist sicherlich viel dran. Trotzdem zeigt dieser Trend, dass sich grundlegende Muster in der Arbeitswelt verändern. Alte Statussymbole verlieren ihren Wert, neue werden unverzichtbar: Wer modern sein will, hat einen Tischkicker statt Firmenwagen. Wenn man sich mit der Evolution der Arbeitswelt beschäftigt, wird schnell deutlich, dass dies keine Modeerscheinung ist, sondern ein Symptom für eine grundlegende Transformation, die sich schon lange ankündigt.
Über hundert Jahre lang hat sich in den westlichen Industrienationen ein Bild von Menschen und Organisationen etabliert, welches sich stark am Militär orientierte und von der Fließbandarbeit in den Fabriken geprägt war: strenge Hierarchien, strikte Trennung von Hand- und Kopfarbeit, Kontrolle und Überwachung der Arbeiter/-innen und die Vorstellung, dass der Mensch ähnlich wie eine Maschine tickt. Der Boss gibt Zielkennwerte vor und drückt motivierende (oder manipulierende, unter Druck setzende) Knöpfe, damit der gewünschte Output entsteht.
Damals wie heute sind es sowohl innovative Technologien als auch gesellschaftliche Veränderungen, die unsere Art der Arbeitsorganisation stark beeinflussen: Was früher das Fließband war, sind heute Automatisierung und Künstliche Intelligenz. Wo man sich zuvor an militärischen Strukturen orientierte, dienen heute berühmte und enorm erfolgreiche Tech Giganten wie z.B. Google und Microsoft als Vorbild. Im 20. Jahrhundert benötigte man eine große Zahl von Arbeitskräften für einfache Tätigkeiten, die schnell angelernt und ebenso rasch ersetzt werden konnten. Die Herausforderungen der heutigen global und digital vernetzten, komplexen und sich schnell verändernden Welt sehen jedoch ganz anders aus - hier sind Schwarmintelligenz, Kreativität, Wissensnetzwerke und flexible Unternehmensstrukturen gefragt, um sich agil und wendig an neue Rahmenbedingungen anpassen zu können.
Unsere neuen Arbeitsräume sind also kein Selbstzweck. Sie sind die Schablone für die Neue Arbeitswelt, in die wir uns begeben. Sie erkennen den Menschen als Individuum mit unterschiedlichen Bedürfnissen an, der mal im Sitzen und mal im Stehen arbeitet, sich in die Ruhezone zurückzieht oder auch einmal plaudern möchte. Sie fördern Transparenz und Austausch statt Silo-Denken, weil wir jeden Tag in anderen Konstellationen zusammensitzen. Sie bieten durch offene Flächen, Kreativmaterial und verschiedene Formen der Zusammenkunft Raum für Co-Kreation und Kooperation. Unsere Räume laden zu gemeinsamen Aktionen neben der Arbeit ein – denn unser Teamspirit wird auch durch Sport, Kochen oder Spiele gestärkt. Und sie kreieren eine Wohlfühlatmosphäre, sodass es unseren Kolleginnen und Kollegen Freude macht, ins Büro zu kommen.
Im nächsten BGFmagazin und den folgenden IN-Newslettern beleuchten wir, was es neben der Arbeitsumgebung noch braucht, um die Transformation der Arbeitswelt hin zu New Work mitzugestalten.
Sprechen Sie uns gerne an:

Merit Kirch
Geschäftsführerin
Tel.: +49 172 2717029
E-Mail: merit.kirch bgf-institutde