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Ausgabe 10/2022

IN-Nachrichten

 

 

 
Loretta Hölzel
M.A. Sport- und Medienwissenschaften
Referentin Forschung & Entwicklung

Tel. 0221 27180-136
E-Mail: loretta.hoelzelaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

 

 


Dr. Birgit Schauerte
Teamleiterin Forschung & Entwicklung
Tel. 0221 27180-113
E-Mail: birgit.schauerteaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde


Oliver Hasselmann
Referent Forschung & Entwicklung

Tel. 0221 27180-118
E-Mail: oliver.hasselmannaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

Viele Pflegekräfte stoßen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Wir zeigen Ihnen in dieser Ausgabe Wege auf, wie der Balanceakt in der Pflege trotz allem gelingen kann. Globalisierung, Digitalisierung, Dauerkrise – wir leben in dynamischen und herausfordernden Zeiten. Unter dem Vorzeichen New Work gehen wir der Frage nach, wie ein erweitertes Betriebliches Gesundheitsmanagement Unternehmen nachhaltig stärkt und widerstandsfähiger macht. Die AOK/BGF-Gesundheitspreise 2022 wurden verliehen: Wir gratulieren den Preisträger*innen zu ihrem beeindruckenden Engagement.
Um Positive Psychologie geht es in unserem aktuellen Podcast Fit4Work. Wir haben Frau Patricia Lück vom AOK-Bundesverband gefragt, ob und wie Arbeit eine Quelle von Glück sein kann. Arbeitswelt 4.0 – der Kampf um Fachkräfte: wir laden Sie schon jetzt ein zu unseren BGF-Kongressen im November in Bonn und Aachen – Details dazu finden Sie in Kürze unter Kongresse.

Viele Pflegekräfte gehen völlig darin auf, sich um die ihnen anvertrauten Menschen zu kümmern und ständig für andere da zu sein. Doch was tun, wenn sie bei dieser aufopferungsvollen Tätigkeit selbst an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und Kräfte stoßen? In der Pflege stehen die Bewohnerinnen und Bewohner immer im Fokus, die Selbstfürsorge der Pflegenden ist dabei oft zweitrangig oder gerät sogar ganz in Vergessenheit.

Aber was heißt Selbstfürsorge eigentlich? Es bedeutet nicht zwangsläufig, sich vegan und zuckerfrei zu ernähren, regelmäßig Sport zu treiben, sich abends ein Bad einzulassen und täglich eine Stunde zu meditieren. Es bedeutet, eigene Bedürfnisse, Wünsche und Ziele wichtig zu nehmen und sich aktiv um das eigene Wohlergehen zu kümmern. Dazu gehört auch, sich verletzlich zeigen zu dürfen und sich emotionale und körperliche Grenzen einzugestehen. Aus der individuellen Perspektive betrachtet heißt das, dass ich meine Bedürfnisse ernst nehme, auch wenn sie gesellschaftlichen Normen nicht entsprechen, sie persönlichen Erwartungen anderer widersprechen oder ich meine Bedürfnisse über die anderer Menschen stellen muss, um für mich selbst zu sorgen. Ich nehme meine Belastungssignale wahr, kann Emotionen zulassen, „nein“ sagen und mir Auszeiten nehmen.
Selbstfürsorge ist demnach eine Frage der inneren Einstellung. Wir schauen mit Güte, Nachsicht und Achtung auf uns selbst - genauso wie wir mit Güte, Nachsicht und Achtung auf unser Gegenüber schauen.

Als Einrichtungsleitung bereiten Sie den Boden für eine Haltung, die Ihre Mitarbeitenden dazu ermutigt, Selbstfürsorge zu leben. Sie stellen die Weichen für eine Einrichtungskultur, die sich an den Mitarbeitenden orientiert und es ihnen erlaubt „Mensch zu sein“.

Gerne begleiten wir Sie auf Ihrem Weg mit unserem Workshop Selbstwertschätzung für Beschäftigte. Ihre Mitarbeitenden lernen, was Selbstfürsorge bedeutet, wie sie Belastungssignale frühzeitig erkennen und ihre persönlichen Ressourcen optimal nutzen können, damit ihre Energie- und Wohlfühlspeicher immer ausreichend aufgeladen bleiben. Im Workshop geht es außerdem um das Thema Pausengestaltung – wie können wir sicher stellen, dass Pausen echte Auszeiten sind und tatsächlich der Regeneration und Erholung dienen?

Sprechen Sie uns gerne an.

New Work und Betriebliches Gesundheitsmanagement – ein starkes Duo

 

 

Wir leben in dynamischen Zeiten. Neben den Megatrends Digitalisierung, Globalisierung und demographischem Wandel, welche die Arbeitswelt schon lange begleiten, werden Unternehmen zunehmend mit plötzlichen, disruptiven Ereignissen konfrontiert. Coronapandemie, Klimawandel, militärische Konflikte, Energiekrise und unterbrochene Lieferketten sind Themen, für die Unternehmen Lösungen finden müssen. Nicht nur Geschäftsmodelle müssen angepasst werden, auch Arbeitsbedingungen und -prozesse unterliegen starken Veränderungen.

New Work beschreibt den grundlegenden Wandel der Arbeitswelt unter dem Einfluss von Globalisierung und (durch Corona stark beschleunigter) Digitalisierung. Betriebe sind mit größten Herausforderungen konfrontiert, viele Beschäftigte fühlen sich stark belastet – unter diesen schwierigen Vorzeichen bietet ein erweitertes Betriebliches Gesundheitsmanagement Unternehmen die Chance, individuelle und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.

Arbeitsbedingungen, die sich permanent verändern, gesellschaftlicher Wertewandel – New Work ist ein Konzept, das die Handlungsfelder innerhalb dieser oft komplexen Dynamik beschreibt. Dazu zählt z.B. eine agile Unternehmenskultur, die durch Wertschätzung und Teamgeist geprägt ist und sich durch flache Hierarchien mit schneller Anpassungs- und Reaktionsfähigkeit auszeichnet. Transparenz, Fairness, Vertrauen, Sinnstiftung und Flexibilität von Arbeitszeiten und -orten sind weitere zentrale Aspekte von New Work. Beschäftigte unterstützen Veränderungsprozesse und sind offen für Neues, wenn sie Sinn und Nutzen notwendiger Veränderungen verstehen und sie an den Prozessen beteiligt werden.

Ein innovatives und ganzheitliches Betriebliches Gesundheitsmanagement ist perspektivisch, strukturell und systematisch aufgebaut. Durch eine transparente und sinnstiftende Kommunikation nimmt es Beschäftigte und Führungskräfte in Zeiten des Wandels mit und hat das Wohlergehen und die Motivation der Beschäftigten im Fokus. Führungskräfte nehmen eine Schlüsselrolle ein, denn sie nehmen auch in unsicheren Zeiten großen Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitsbedingungen und der Arbeitsprozesse. Ein vernetztes und intelligentes BGM nutzt gleichermaßen digitale wie analoge Tools, so dass sich hybride Umsetzungsstrategien anbieten.

Ein solcher BGM-Prozess ermöglicht es Unternehmen, wettbewerbsfähig und widerstandsfähig gegenüber Veränderungen zu bleiben. In diesem Sinne werden im BGM die Werte des New Work-Konzepts zu zentralen Handlungsfeldern, die weit über das Kernthema Gesundheit hinausgehen. Es geht um die Gestaltung von Arbeitsbedingungen und des Miteinanders in Unternehmen, damit die dort tätigen Menschen Wohlbefinden und Zufriedenheit erfahren, um motiviert und engagiert sinnstiftende Innovationen vorantreiben zu können. Mitarbeitende geben unter diesen Bedingungen gerne ihr Bestes, sind produktiv und sichern damit die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Damit zeichnen Sie sich auch als regional attraktive Arbeitgebende aus – insbesondere in Zeiten von Fachkräftemangel ein wichtiger Baustein, um die besten Köpfe für sich zu gewinnen, an das Unternehmen zu binden und Beschäftigte motiviert und leistungsfähig zu halten.

Haben Sie die oben beschriebenen New Work-Handlungsfelder eines erweiterten BGM-Ansatzes bereits im Blick? Oder wünschen Sie professionelle Unterstützung? Wir gestalten mit Ihnen Arbeitswelten, in denen Ihre Mitarbeitenden gut und gerne arbeiten und dabei psychisch und körperlich gesund bleiben.

 

 

AOK/BGF-Gesundheitspreisträger 2022 ausgezeichnet

Die AOK Rheinland/Hamburg und das BGF-Institut unterstützen seit vielen Jahren Unternehmen bei der betrieblichen Gesundheitsförderung. Besonders erfolgreiche Projekte werden mit dem AOK/BGF-Gesundheitspreis gewürdigt. Der Gesundheitspreis wird seit 1998 einmal im Jahr vergeben. Preisträger in diesem Jahr waren die LUKAS-ERZETT GmbH & Co. KG aus Engelskirchen, die RheinEnergie AG aus Köln und die Betriebsnachbarschaft Helmholtzstraße aus Viersen. Die Auszeichnung, die mit einer Urkunde, einer Statue und einem Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro verbunden ist, wurde den Unternehmen im Rahmen von Feierstunden überreicht.

Detailliertere Ausführungen:

Hasselmann Oliver, Schauerte Birgit (2022): New Work & BGM – ein starkes Team für das New Normal. In: Lange Martin, Matusiewicz David, Walle Oliver (Hrsg.): Praxishandbuch Betriebliches Gesundheitsmanagement – Grundlagen – Standards – Trends. Haufe Group. Freiburg, München, Stuttgart. 2022, S. 480 – 494.


Ralf Beutel
Berater Gesundheitsmanagement und Referent Veranstaltungen

Tel. 0221 27180-124
E-Mail: ralf.beutelaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

RheinEnergie AG

In einer Feierstunde erhielt am 15. August die RheinEnergie in Köln den Gesundheitspreis 2022. Die RheinEnergie AG hat sich mit dem Thema betriebliche Gesundheitsförderung in Zusammenarbeit mit dem BGF-Institut zu einer Zeit hervorgetan, in der viele Firmen durch die Coronapandemie nur geringe bzw. keine Angebote zum Thema Gesundheit durchgeführt haben. Hier sticht heraus, dass u.a. digitale Formate wie Impulsvorträge, Seminare, Coachings oder auch Live-Trainings im Rahmen von digitalen Gesundheitstagen für die Mitarbeitenden der RheinEnergie AG angeboten wurden. „Einen Arbeitstag vor dem Bildschirm verbringen, der uns tatsächlich gesünder macht.“ - das war das Motto des ersten digitalen Gesundheitstages im März 2021. „Per Live-Schalte“ wurde „Ein Glückstag für Deine Gesundheit“ digital aus einer externen Location in Köln gesendet. „Dies hat es zuvor so noch nicht gegeben“, berichtet Karl-Heinz Böhle, Bereichsleiter Personal und Organisation der RheinEnergie AG.

Betriebsnachbarschaft Helmholtzstrasse, Viersen

Die „Hammer Mühle“ in Viersen war am 27. September Veranstaltungsort der Preisverleihung an die Betriebsnachbarschaft Helmholtzstrasse. Der Betriebsnachbarschaft gehören seit 2018 die Unternehmen HUECK Rheinische GmbH, LEVITECH GmbH, MOStron Elektronik GmbH, Sanitätshaus Lettermann GmbH und Willi Mevissen KG an, um für insgesamt ca. 370 Beschäftigte gemeinsam gesundheitsförderliche Aktivitäten umzusetzen. Alle Mitgliedsunternehmen steuern das Projekt im Rahmen eines Arbeitskreises.
Bei gesundheitsfördernden Maßnahmen ist es sinnvoll, Gesundheitsthemen firmenübergreifend im Rahmen einer Nachbarschaft anzubieten. „Gesundheit im Betrieb zahlt sich für alle Beteiligten aus. Ganz abgesehen davon, was eine Erkrankung für den Betroffenen selbst bedeutet, leidet auch die Produktivität eines Unternehmens, wenn Mitarbeitende krankheitsbedingt fehlen oder sich nur bedingt einbringen können. Gelingt es, die Gesundheit der Beschäftigten zu stärken, können Ausfälle vermieden und Kosten gesenkt werden“, so Sascha Camps, Prokurist der Firma MOStron Elektronik. Den Mitarbeitenden wurden unter anderem Rückenfit-Angebote, Gesundheitstage, Yoga und Ernährungsworkshops angeboten. In den Pandemiemonaten fanden Impfangebote statt. „Die AOK Rheinland/Hamburg und das BGF-Institut möchten Unternehmen motivieren, die Belastungen ihrer Beschäftigten zu identifizieren und ein nachhaltiges Betriebliches Gesundheitsmanagement in ihrem Betrieb zu etablieren. Mit unserem AOK/BGF-Gesundheitspreis setzen wir Anreize und prämieren Unternehmen, die sich durch vorbildliches Engagement in der betrieblichen Gesundheitsförderung besonders hervortun“, sagt Rolf Buchwitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg.

Ihr Ansprechpartner im BGF-Institut:

Quellen:

Dahl, C. & Dlugosch, G. E. (2020). Besser leben! Ein Seminar zur Stärkung der Selbstfürsorge von psychosozialen Fachkräften. Prävention und Gesundheitsförderung, 15(1), 27-35.

Menschen pflegen – ein Balanceakt zwischen professioneller Zuwendung und Aufopferung

Podcast Fit4Work

Folge 11
Patricia Lück und wie man in der Arbeit eine Quelle von Glück findet

Patricia Lück ist Referentin für Betriebliche Gesundheitsförderung beim AOK-Bundesverband.
Als Expertin für das Thema Positive Psychologie unterstützt sie Unternehmen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Dabei gilt ihr Interesse vor allem der Gestaltung von förderlichen Bedingungen und Wachstumsfaktoren sowie der Ressourcenstärkung.
Inwiefern Arbeit eine Quelle von Glück sein kann und worin der Unterschied zwischen Positiver Psychologie und einer rosaroten Brille besteht, erklärt Patricia in unserer aktuellen Folge Fit4Work.

 

 

Save the Date

BGF-Kongresse im November

:: Bonn | 02.11.2022

Arbeitswelt 4.0 – Der Kampf um Fachkräfte
Kongress für Unternehmen aus Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und Euskirchen

Anmeldung
Flyer zum Kongress [PDF, 906 kB]
 

:: Aachen | 10.11.2022

Volle Kraft voraus – zukunftsstark, gesund und wettbewerbsfähig bleiben
Kongress für Unternehmen aus der Region Aachen

Anmeldung
Flyer zum Kongress [PDF, 916 kB]

LUKAS-ERZETT GmbH & Co. KG

Die Engelskirchener Firma LUKAS-ERZETT wurde am 13. Juli für ihr jahrelanges Engagement im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Die individuelle Förderung der Mitarbeitenden steht dabei im Fokus - bereits im Jahr 2005 startete das BGM-Projekt, das u.a. auch ein Ergo-Check-Gutachten beinhaltete. Dabei wurde im Laufe der Jahre jeder einzelne der rund 300 Arbeitsplätze genau unter die Lupe genommen. Mit dem Ziel, Rückenbeschwerden vorzubeugen, wurden die ergonomischen Bedingungen an den Arbeitsplätzen sukzessive optimiert.
Wie der Lukas-Arbeitsschutzbeauftragte Jürgen Riss berichtete, wird die Kooperation auch in Zukunft fortgesetzt. „Das Geld wird eins zu eins in die weitere Gesundheitsförderung unserer Mitarbeitenden investiert“, versprach Personalleiter Detlef Canisius.