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Ausgabe 2/2022

IN-Nachrichten

Organisationale Resilienz – was ist das überhaupt?

Für das Jahr 2022 setzen wir als Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung BGF GmbH auf das Fokusthema „Organisationale Resilienz“. Gerade in den vergangenen zwei Jahren haben wir in unserem Privatleben, aber auch als Unternehmen Zeiten großer Veränderungen erlebt: Die plötzlichen, flächendeckenden Homeoffice-Regelungen, der Personalmangel durch Covid-19-Infektionen in der Pflegebranche oder die Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 sind nur einige davon. Und darüber hinaus stehen diese Ausnahmezustände vor dem Hintergrund einer immer schnelleren und digitaleren (Arbeits-)Welt, die viele Menschen ohnehin als sehr verunsichernd erleben. Langfristige strategische Konzepte sind binnen weniger Wochen überholt, altbewährte Lösungen funktionieren auf einmal nicht mehr. Viele Unternehmen müssen sich neu erfinden.

Das BGF-Institut möchte Organisationen bei diesen Herausforderungen unterstützen und legt daher den Schwerpunkt der Beratung in diesem Jahr auf das Thema „Organisationale Resilienz“.

Was Betriebe tun können, um den Veränderungen unserer Zeit aktiv und widerstandsfähig zu begegnen, damit beschäftigt sich die organisationale Resilienz. Es geht darum, Organisationen jeder Größe und Art dazu zu befähigen, ihre Widerstandskraft in herausfordernden Situationen zu steigern. Die organisationale Resilienz bietet Unternehmen dabei Anknüpfungspunkte auf unterschiedlichen Ebenen: Förderung der individuellen Resilienz – also jedes einzelnen Menschen -, Förderung der teambezogenen Resilienz und Förderung der Resilienz auf der Ebene der betrieblichen Prozesse, Strukturen sowie der Unternehmenskultur.

Bei den individuellen Resilienzfaktoren geht es um die Frage, wie gewappnet und widerstandsfähig sich jeder Beschäftigte im Unternehmen ganz individuell fühlt. Hier spielen neben beruflichen Einflussfaktoren natürlich auch persönliche Umstände und Hintergründe eine große Rolle. Zentrale Fragen können sein: Wie gut gelingt es mir, Veränderungen, die ich nicht beeinflussen kann, zu akzeptieren? Achte ich genug auf mich selbst und meine Bedürfnisse? Bin ich mir meiner sozialen Netzwerke bewusst und weiß ich, auf wen ich in welcher Situation zugehen kann?

Bei der Resilienz eines Teams steht im Vordergrund, wie man als Team oder Abteilung Veränderungen begegnet und welche Haltung man dabei einnimmt. Sehen wir uns eher als Opfer einer aufgezwungenen Veränderung oder aber als aktive Gestalter*innen, die in unerwarteten Situationen auch eine Chance sehen, an Veränderungen zu wachsen?
Gehen wir im Team mit kritischen Situationen wie z.B. Fehlern oder Niederlagen konstruktiv um, indem wir sie als Gelegenheit auffassen, etwas dazu zu lernen? Teilen wir mit unseren Kolleg*innen eine gemeinsame Wertebasis?

Bei der organisationsbezogenen Resilienz liegt der Fokus auf der Widerstandsfähigkeit der Organisation in Ihrer Gesamtheit. Gibt es beispielsweise eine gemeinsame Vision oder Mission, die alle im Unternehmen miteinander verbindet? Kennen und beobachten wir den Markt und unsere Geschäftspartner*innen aufmerksam, um Veränderungen frühzeitig vorhersehen zu können? Gibt es ausreichend verfügbare Ressourcen? Sind die einzelnen Unternehmensbereiche koordiniert und ziehen an einem Strang, anstatt Probleme kleinteilig zu betrachten?

Die Auseinandersetzung mit diesen und anderen Fragen ist der Schlüssel zu einem nachhaltig erfolgreichen und anpassungsfähigen Unternehmen, das auch in Zukunft konkurrenzfähig bleibt und sich von Mitbewerber*innen am Markt abhebt. Dabei haben wir als BGF-Institut nicht nur Unternehmensleistung und -umsatz im Blick, sondern immer auch die Zufriedenheit und die Gesundheit aller Beschäftigten innerhalb des Unternehmens. Wie unsere Zahl des Monats November 2021 eindrucksvoll zeigt, haben Beschäftigte, die ihr Unternehmen als resilient bezeichnen, in den letzten zwölf Monaten im Schnitt 4,2 Tage weniger aufgrund von Arbeitsunfähigkeit gefehlt als Beschäftigte aus weniger resilienten Organisationen.
 

Wie schätzen Sie selbst Ihre persönliche Resilienz, die Ihres Teams und Ihres Unternehmens ein? In unserem kostenlosen Selbstcheck zum Thema Resilienz sind Sie eingeladen, einmal einen Moment innezuhalten und auf einer Skala von 1 (sehr gering) bis 10 (sehr hoch) zu beurteilen, wie es Ihrer Einschätzung nach um die Resilienz auf den verschiedenen Ebenen steht.

Das Ergebnis unserer anonymen Umfrage zur Resilienz wird im März-Newsletter sowie auf unserer Homepage veröffentlicht - Rückschlüsse auf teilnehmende Personen sind dabei ausgeschlossen.

Möchten Sie den Weg zu einer gesünderen und resilienteren Organisation gemeinsam mit dem BGF-Institut gehen? Dann sprechen Sie uns an. Wir unterstützen Sie und Ihr Unternehmen mit Resilienz-Seminaren für Ihre Beschäftigten, Teamentwicklungsmaßnahmen oder Kick-Off Workshops auf Führungsebene.


Oliver Hasselmann
Referent Forschung & Entwicklung

Tel. 0221 27180-118
E-Mail: oliver.hasselmannaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

 

 


Tanja Lehnort
Diätassistentin EB/DGE
Beraterin Gesundheitsmanagement

Tel. 0221 27180-133
E-Mail: tanja.lehnortaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde
 

 

 

Neu erschienen: Branchenbericht Handwerk 2022

Bericht zum Arbeitsunfähigkeitsgeschehen im Handwerk

Gute Vorsätze für das neue Jahr

Gesünder essen ganz weit vorne

Viele Handwerksberufe schauen auf eine sehr lange Tradition zurück. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen jedoch haben sich in den letzten Jahrzehnten sehr stark verändert – es steht zu vermuten, dass wir aktuell einen Wandel erleben, der sich ähnlich radikal auswirken wird wie die Umwälzungen der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. 

Die grundlegenden und schnellen Veränderungen unserer Zeit stellen viele handwerkliche Betriebe vor größte Herausforderungen. Neben Digitalisierung, Ressourcenverknappung, Klimawandel, steigenden Bevölkerungszahlen im urbanen Raum oder demografischem Wandel ist vor allem die große Konkurrenz um qualifizierten Nachwuchs ein zentrales Thema. Aktuell sehen sich insbesondere das Baugewerbe und das Backhandwerk aufgrund des Mangels an handwerklichen Spezialist*innen mit großen Schwierigkeiten konfrontiert.

Gesundheitliche Belastungen im Handwerk hängen stark von der ausgeübten Tätigkeit ab, da die Gewerke sehr breit gefächert sind. Für die meisten Handwerksberufe stehen die körperlichen Belastungen im Mittelpunkt: Schweres Heben, langes Stehen bzw. die Arbeit über Kopf oder im Knien gehören für viele Beschäftigte zum Arbeitsalltag, so dass das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen von Muskel-Skeletterkrankungen dominiert wird. Aber auch Atemwegserkrankungen oder Verletzungen – und seit einigen Jahren immer mehr psychische Erkrankungen – prägen das Arbeitsunfähigkeitsgeschehen vieler handwerklicher Betriebe.

Der vorliegende Bericht der AOK- Rheinland/Hamburg analysiert die Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 300.000 Versicherten im Handwerk. Es werden Auffälligkeiten bei Häufigkeit und Dauer von Arbeitsunfähigkeiten kenntlich gemacht, mögliche Ursachen von Fehlzeiten thematisiert sowie Besonderheiten hinsichtlich des Geschlechts, des Alters und der größten Tätigkeitsgruppen herausgestellt.

Das BGF-Institut unterstützt Sie bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen zur betrieblichen Prävention. Sie möchten die körperliche und psychische Gesundheit Ihre Beschäftigten nachhaltig stärken? Unsere Angebote zu Themen wie Ergonomie am Arbeitsplatz, Rückengesundheit, Stressmanagement oder Resilienz können gezielt dabei helfen, negative gesundheitliche Effekte abzumildern und die Arbeitsfähigkeit Ihrer Mitarbeitenden langfristig zu erhalten. Sprechen Sie uns gerne an.

Eine gesündere Ernährung zählt zu den beliebtesten Vorsätzen für das Jahr 2022. Rund 49 % der Befragten gaben in einer Umfrage an, sich im kommenden Jahr ausgewogener ernähren zu wollen. Damit belegt dieser Vorsatz Platz 2 im Ranking und rangiert direkt hinter dem Vorsatz, sich mehr zu bewegen.

Aber was bedeutet gesündere Ernährung? Heißt es, häufiger Obst und Gemüse zu essen, mehr Flüssigkeit zu sich zu nehmen, weniger Süßigkeiten und tierische Produkte zu konsumieren, vielleicht sogar ganz auf vegetarische oder vegane Alternativen umzusteigen und ein paar Pfunde zu verlieren?

Der Haken an guten Vorsätzen ist, dass die Anfangseuphorie häufig schnell verfliegt und die alten Gewohnheiten nicht leicht abzulegen sind. Viele Menschen machen die Erfahrung, dass es ihnen nicht gelingt, ihre neuen Vorsätze länger als ein paar Wochen zu verfolgen. Das liegt häufig daran, dass man sich zu viel auf einmal vornimmt und die angestrebten Veränderungen zu radikal sind, um sie langfristig wirklich durchzuhalten. Wer sich bisher hauptsächlich von Imbisskost und Fertiggerichten ernährt hat, wird es nicht schaffen, von heute auf morgen auf gesunde und selbst zubereitete Mahlzeiten umzusteigen.
Ein wichtiger Grundsatz ist, nicht alles auf einmal verändern zu wollen. Vielmehr sollte man sich kleine, realistische Zwischenziele setzen, konkrete und alltagstaugliche Ziele benennen und sich diese bestenfalls notieren.

Um welche Ernährungs-Vorsätze geht es? Und wie gelingt ihre Umsetzung?

Mehr Obst und Gemüse essen: Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 3 Portionen Gemüse (400 g) und 2 Portionen Obst (250 g) täglich. Für Obst- und Gemüsemuffel ist dies kaum umsetzbar. Hier wäre ein erster Schritt, sich vorzunehmen, eine Portion (Handvoll) Obst und eine Handvoll Gemüse täglich zu essen. Obst und Gemüse eignen sich wunderbar als kleiner Snack auf der Arbeit. Bilden Sie doch einfach „Food-Teams“ und wechseln Sie sich mit Ihren Kolleg*innen ab, so dass jeder mal etwas Rohkost mitbringt. Das schmeckt, macht Spaß und hat dazu im Idealfall noch einen inspirierenden Überraschungseffekt.

Mehr Trinken: Stellen Sie sich die Getränkemenge (idealerweise 1,5 Liter), die Sie über den Tag verteilt zu sich nehmen möchten, bereits am Morgen in Sicht- und Reichweite. Integrieren Sie feste Trinkrituale in Ihren Alltag. Starten Sie zum Beispiel mit einem Glas Wasser in den Tag. Stellen Sie das Glas auf den Nachttisch oder neben die Zahnbürste im Badezimmer. Wenn Sie lieber etwas „mit Geschmack“ mögen, peppen Sie Ihr Wasser mit Obst, Kräutern, Ingwer, Gurkenscheiben oder Zitronenspritzern auf.

Weniger tierische Produkte verzehren: Sie müssen nicht gleich ganz auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichten. Planen Sie 1 - 2 x in der Woche einen persönlichen Veggie Day ein. Probieren Sie an diesen Tagen zum Beispiel ein fleischloses Gericht mit Hülsenfrüchten oder einen vegetarischen Brotaufstrich mit Gemüse aus. Der Supermarkt Ihrer Wahl bietet mittlerweile viele leckere Alternativen.

Keine Süßigkeiten mehr: Der Vorsatz, komplett auf Süßigkeiten zu verzichten, wird höchstwahrscheinlich dazu führen, dass die Gedanken den ganzen Tag um süße Snacks kreisen. Versuchen Sie also lieber, sich bewusst kleine Essens-Oasen zu schaffen und den Riegel Schokolade mit allen Sinnen und gutem Gewissen zu genießen!

Gewicht verlieren: Kalorien zählen, Verzicht auf Süßes, ständige Gewichtskontrolle – das muss nicht sein. Räumen Sie Ihre Waage lieber weg und hören Sie auf Ihren Bauch und Ihr Körpergefühl. Setzen Sie sich nicht unter Druck mit einem bestimmten Wunschgewicht. Versuchen Sie, Ihrem Körper Esspausen zu „schenken“. Legen Sie bestimmte Fastenintervalle für sich fest, in denen Ihrem Körper die übliche Verdauungsarbeit abgenommen wird und dieser so die Möglichkeit bekommt, sich auf andere Prozesse zu konzentrieren. Neben purzelnden Pfunden kommt es so zu einer Zellregenerierung, die Selbstheilungskräfte werden aktiviert und das Immunsystem wird nachhaltig gefördert.

Das Institut für Betriebliche Gesundheitsförderung bietet zahlreiche Seminare und Vorträge – auch in digitaler Form – zu den unterschiedlichsten Ernährungsthemen an. Wenn Sie mehr über gesunde Ernährung erfahren möchten, sind z.B. unsere Vorträge „Achtsam Essen“, „eat@work“ sowie unser Seminarprogramm zum Intervallfasten etwas für Sie. Eine spannende Ergänzung sind die Vitamin D-Messung und unsere Online-Seminare zum Thema Darmgesundheit.
Wir informieren Sie gerne über unsere Angebote rund um das Thema Ernährung:

 
Nils Torsten Krüger
Dipl.-Geograph
Referent Gesundheitsberichterstattung

Tel. 0221 27180-119
E-Mail: nils-torsten.kruegeraEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde