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Ausgabe 1/2024

IN-Nachrichten

Mit dem Klimawandel verändern sich für viele Berufe und Tätigkeiten die Arbeitsbedingungen und Gesundheitsrisiken, auch bei uns in Deutschland. Wir schauen uns in diesem Monat an, wie Betriebliches Gesundheitsmanagement und Nachhaltigkeit zusammenhängen und welche Synergieeffekte daraus entstehen. Achtsam essen und ohne schlechtes Gewissen genießen? Das fällt vielen Menschen schwer. Wie es gelingen kann, genussvoll und gesund zu essen und Mahlzeiten mehr Achtsamkeit zu schenken, erfahren Sie hier. Unser Gesundheitsbericht Basisarbeitende 2023 ist kurz vor dem Jahreswechsel erschienen. Basisarbeitende sind körperlich und psychisch oft besonders stark belastet und haben kaum Zugang zu Angeboten der Betrieblichen Gesundheitsförderung. Unser Report zeigt, dass es dennoch zahlreiche Ansätze gibt, die Arbeitssituation der Basisarbeitenden zu verbessern und Belastungen zu reduzieren.

 

 

BGM und Nachhaltigkeit – das passt zusammen!

Der menschengemachte Klimawandel wird immer spürbarer. Hitzeperioden, Dürren und Waldbrände, Extremwetter, Überschwemmungen und Starkregen haben das Jahr 2023 vielerorts geprägt. Im globalen Durchschnitt wird 2023 als (vorerst) heißestes Jahr in die Geschichte eingehen. Die Umweltbedingungen verändern sich zunehmend.
 

Mit dem Klimawandel verändern sich für viele Berufe und Tätigkeiten die Arbeitsbedingungen und die Gesundheitsrisiken, auch bei uns in Deutschland. Es ist eine wichtige Zukunftsaufgabe, das betriebliche Gesundheitsmanagement weiterzuentwickeln. Es muss in der Lage sein, Unternehmen dabei zu unterstützen, Arbeitsmittel, Arbeitsplätze, Arbeitsorganisation und Arbeitsklima so zu gestalten, dass Unternehmen und Beschäftigte resilient gegenüber neuen Klimarisiken sind, trotz der Veränderungen gesund und sicher arbeiten können und die Mitarbeitenden sich wohl fühlen und produktiv bleiben.

Umso wichtiger ist es, der Nachhaltigkeit als Leitprinzip zunehmend Platz einzuräumen. Die Bundesregierung hat das Ziel, Deutschland bis 2045 in einen klimaneutralen Staat zu transformieren. Obwohl die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 – 2,0 Grad ohne eine radikale Abkehr von fossilen Energieträgern allen Prognosen nach nicht mehr zu halten ist, lohnt es sich für jedes Unternehmen, eine seriöse und tiefgreifende Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln und umzusetzen, denn es geht um weit mehr als „nur“ um die Erreichung der Klimaziele.

Die 17 (Sustainable development Goals) SDGs der Vereinten Nationen, die die Bundesregierung mit der Agenda 2030 als nationale Ziele übernommen hat (Agenda 2030: Unsere Nachhaltigkeitsziele | Bundesregierung) machen deutlich, wie vielfältig Nachhaltigkeit gedacht werden muss. Alle Lebensbereiche sind angesprochen. Das BGF-Institut richtet den Fokus dabei hauptsächlich auf die Ziele 3 „Gesundheit und Wohlergehen“, 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“, 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“ sowie auf Ziel 17 „Partnerschaften zum Erreichen der Ziele“.

Ein nachhaltiger Arbeits- und Lebensstil zahlt nicht nur auf das Konto staatlicher und globaler Klimaziele ein, sondern verbessert die Lebensqualität jedes Menschen. Eine nachhaltige Lebensweise geht mit einer Verringerung von Umweltbelastungen einher, sorgt für bessere Luft- und Wasserqualität, schont die natürlichen Ressourcen und schafft ein gesünderes Lebensumfeld. Neben der effizienten Nutzung regenerativer Energien und der Vermeidung von Abfällen gehört auch der sparsame Umgang mit Ressourcen dazu. Indem wir mehr reparieren, Materialien wiederverwenden und recyclen, Fassaden begrünen, alternative Mobilitätsformen nutzen oder nachhaltig konsumieren und uns bewusst ernähren, lassen sich diese Ziele erreichen und die Lebensqualität in Stadt und Land verbessern.

Gleichzeitig steht Nachhaltigkeit für einen sozialen, toleranten und diskriminierungsfreien Umgang miteinander. Soziale Unterstützung, Diversity, Partizipation und Teilhabe sind Nachhaltigkeitsziele, die nicht nur den Umgang miteinander fördern, sondern auch die Zusammenarbeit in Unternehmen verbessern. Beschäftigte sind zufriedener, motivierter, gesünder und fühlen sich wohler. Dies wirkt sich auch positiv auf die Arbeitsqualität, die Produktivität und die Innovation ihres Unternehmens aus. Daneben fördert es auch die Identifikation der Beschäftigten mit dem Unternehmen, bindet Fachkräfte und macht Betriebe attraktiv für klugen Nachwuchs.

Nachhaltigkeit im BGM ist demnach nicht nur die dauerhafte und ganzheitliche Umsetzung von Gesundheitsprogrammen im Betrieb, sondern darüber hinaus die Vereinbarkeit von Ökologie, Ökonomie sowie Sozialem und Gesundheit. Dies bedeutet, dass sich durch ein qualitativ hochwertiges BGM grundsätzlich positive Effekte für alle drei Bereiche entfalten. Mit dem Return on Prevention (ROP) entstehen durch gesunde, produktive und zufriedene Beschäftigte wirtschaftliche Vorteile, indem die Effizienz und Qualität verbessert werden, Fehlerquoten sinken und die Innovationfähigkeit zunimmt.

Gleichzeitig fördern viele BGM-Maßnahmen den sozialen Zusammenhalt, z.B. durch Teamevents und gemeinsame Aktivitäten. Durch verhältnispräventive Maßnahmen können außerdem die Arbeitsbedingungen und die Arbeitsorganisation verbessert werden. Führungskräftecoachings erhöhen ebenfalls die soziale Unterstützung, einen wertschätzenden Umgang miteinander sowie das Vertrauen, Anerkennung und damit die Zufriedenheit innerhalb der Belegschaft. Die Bereiche Ernährung und Bewegung haben besonders viel Potenzial, die Sensibilität für ökologische Themen zu wecken. Beispielsweise können fleischarme Rezepte mit regionalen und saisonalen Produkten gesunde und umweltfreundliche Ernährungsalternativen aufzeigen. Aktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder „Treppe statt Aufzug“ haben nicht nur gesundheitlich positive Effekte, sondern fördern auch das Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Umgang im Bereich der Mobilität.

Nachhaltigkeit im BGF-Institut

Das BGF-Institut hat es sich für 2024 zum Ziel gesetzt, möglichst nachhaltig zu agieren. Mit einem internen ESG-Team und gemeinsam der AOK Rheinland/Hamburg werden wir unsere Nachhaltigkeitsanstrengungen auch im aktuellen Jahr fortführen und ausbauen. Wir werden unseren CO2-Fußabdruck analysieren und Verbesserungspotentiale identifizieren. Wir arbeiten in neuen offenen Räumen transparent und vertrauensvoll miteinander und möchten unser Haushalten und unsere Mobilität möglichst ressourcenschonend zu gestalten.

Dem BGF-Institut liegt auch Ihre Nachhaltigkeitsstrategie am Herzen. Mit unseren ganzheitlichen BGM-Programmen möchten wir diese unterstützen und so einen wichtigen Baustein zu Ihrer betrieblichen Nachhaltigkeit liefern.

Einige unserer Angebote zur Förderung Ihrer Nachhaltigkeit

  • Workshop/Vortrag: Organisationale Resilienz
  • Seminare: Gesundheit und Führung, Konfliktmanagement
  • Workshops/Vorträge: Teamentwicklung, Wertschätzung, Schritt4fit Challenge
  • Impulsvorträge: eat@work, Eat for future
  • Ackerpause: Office Gardening
  • Bike-Angebote
  • Workshop/Vortrag: Hitzeprävention in der Pflege


Sprechen Sie uns gerne an.


Oliver Hasselmann
M.A. Health Administration
Referent Forschung & Entwicklung

Tel. +49 173 1618517
E-Mail: oliver.hasselmannaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

 

 

Achtsames Essen

Wer kennt das nicht von sich? Vor der Arbeit noch schnell etwas essen und dabei am besten schon einmal die Mails durchgehen. Und im weiteren Verlauf des Tages hat man oft das Gefühl, sich keine Zeit zum Essen nehmen zu dürfen, da „so viel zu tun ist und vielleicht ist es ja auch besser für die Figur, nicht zu essen.“ Viele Menschen fühlen sich den ganzen Tag über unter Zeitdruck und es fällt ihnen schwer, sich Ruhe und Zeit zum Essen zu nehmen.

Selten macht man sich dabei Gedanken, wann, warum oder was man isst. Besonders mit dem Erlebnis des Essens selbst setzt man sich meist nicht auseinander. Bin ich mit dem Kopf bei der Sache? Nehme ich bewusst wahr, ob ich Hunger oder Durst habe? Habe ich wirklich mitbekommen, ob mir die Mahlzeit überhaupt geschmeckt und gutgetan hat? Häufig stehen uns Stress, Zeitmangel, Verpflichtungen und Schlankheitswahn im Weg und verhindern, dass wir unsere Mahlzeiten genießen. Gerade die Angst vor dem Dickwerden ist ein Genuss-Hindernis. Dabei zeigen Umfragen: Wer genießt, hat seltener starkes Übergewicht als Menschen, denen es schwerfällt zu genießen.

Natürlich lässt ein genussreicher Alltag sich nicht sofort umsetzen, man muss dem Genuss Raum geben und ihn bewusst einüben. Achten Sie bewusst darauf, was Ihnen guttut und konzentrieren Sie sich zu Beginn auf eine bestimmte Situation. So kann es anfangs sinnvoll sein, sich nur einen Genussmoment pro Tag einzuräumen und sich den Genuss dabei ganz explizit zu erlauben. Nehmen Sie sich bewusst Zeit dafür, denn Genuss braucht Achtsamkeit und geht nicht nebenbei. Um sich von negativen Gedanken oder Schuldgefühlen zu befreien, kann es dabei hilfreich sein, sich klarzumachen, dass Genuss viel mit Selbstfürsorge zu tun hat. So lernen Sie Schritt für Schritt, mehr auf Ihre Bedürfnisse zu hören und achtsam mit ihnen umzugehen. Positive Nebeneffekte gibt es viele, denn wer bewusst isst, fühlt sich weniger gestresst, senkt das Risiko, ein Reizdarmsyndrom zu entwickeln und nimmt oft sogar insgesamt weniger Kalorien zu sich.

Tipps für mehr Achtsamkeit und Genuss:

  • Bevor Sie den Kühlschrank öffnen, fragen Sie sich: „Bin ich wirklich hungrig? Oder durstig? Oder gestresst?“ Vielleicht warten Sie noch 10 Minuten, wenn Sie dann noch Hunger verspüren, essen Sie.
  • Essen Sie nicht unterwegs. Setzen Sie sich beim Essen hin.
  • Versuchen Sie nicht direkt aus der Packung zu essen.  „Servieren“ Sie Ihr Essen.
  • Essen Sie kleine Bissen und kauen Sie gut. Konzentrieren Sie sich auf Geruch, Geschmack und Konsistenz des Essens.
  • Versuchen Sie Ihr Besteck nach jedem Bissen abzulegen. Nehmen Sie das Besteck erst wieder in die Hand, wenn der Mund leer ist.
  • Entfernen Sie Ablenkungen. Schalten Sie den Fernseher, Ihr Handy oder andere Geräte aus.
  • Genuss ist erlaubt! Erleben Sie Ihre Genussmomente ohne schlechtes Gewissen.


Mit unseren Angeboten rund um das Thema Ernährung wie z.B. Darmgesundheit, Essen bei Stress, Lunchbox, Gesundes Frühstück, Genussparcours oder eat@work stärken Sie die Achtsamkeit, Genussfähigkeit und Gesundheit ihrer Beschäftigten.

Ihre Ansprechpartnerin


Tanja Lehnort
Diätassistentin EB/DGE
Beraterin Gesundheitsmanagement

Tel. +49 152 01566589
E-Mail: tanja.lehnortaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde
 

Mehr zu diesem Thema:

 

 

Neu erschienen: Gesundheitsbericht Basisarbeitende 2023

Basisarbeit ist vielfältig und heterogen. Etwa 16,5 % aller Erwerbstätigen in Deutschland, das entspricht knapp 7 Millionen Menschen, leisten branchenübergreifend Basisarbeit.Basisarbeitende üben Tätigkeiten aus, für die keine berufliche Qualifikation erforderlich ist, sie werden on the job angelernt, verdienen den Mindestlohn oder arbeiten im Rahmen eines Minijobs. Mehr als die Hälfte, nämlich 53 % der Basisarbeitenden, haben einen Berufsabschluss, arbeiten jedoch aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) in ihrem erlernten Beruf.

Zu den klassischen Tätigkeitsbereichen von Basisarbeitenden gehören u. a. Reinigungsdienste, Gastronomie, Lieferdienste, die Arbeit als Saison- und Erntehelfer/-innen oder Hilfsarbeit in Produktion oder Logistik. Ein weiteres großes Feld der Basisarbeit sind Hilfstätigkeiten in Pflege und Erziehung. In der Corona-Krise rückten diese ortsgebundenen Tätigkeiten als systemrelevant ins Rampenlicht, was jedoch nicht dazu geführt hat, dass sie dauerhaft ausreichende Wertschätzung und Anerkennung erfahren.

Bei der Basisarbeit handelt es sich oftmals um Routinetätigkeiten, die mit hohen körperlichen und psychischen Anforderungen einhergehen. Viele Basisarbeitende gehen ihrer Tätigkeit im Stehen nach, tragen schwere Lasten oder sind häufig Kälte, Nässe, Hitze, Zugluft, Rauch und Staub oder Lärm ausgesetzt. Persönlichen Handlungs- und Entscheidungsspielraum gibt es kaum, viele üben monotone und repetitive Tätigkeiten aus. Flexible Arbeitszeitmodelle oder die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten existieren für Basisarbeitende meist nicht.

So entsteht eine Kombination aus körperlich beanspruchenden Tätigkeiten und psychischen Belastungen, die ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Gleichzeitig haben Basisarbeitende häufig keinen Zugang zu Angeboten der betrieblichen Gesundheitsförderung, die Belastungen entgegenwirken könnten.

Der vorliegende Bericht basiert auf Arbeitsunfähigkeitsdaten von Basisarbeitenden, die bei der AOK Rheinland/ Hamburg versichert sind und beschreibt typische Merkmale der Basisarbeit. Die AU-Daten geben Aufschluss über die Entwicklung der Arbeitsunfähigkeiten; die dargestellten Belastungssituationen können so im Kontext des tatsächlichen Krankheitsgeschehen betrachtet werden.

Der Report zeigt, dass es zahlreiche Ansätze gibt, die Situation der Basisarbeitenden zu verbessern. Neben politischen Stellschrauben existieren auch im Arbeitsalltag der Basisarbeitenden viele Möglichkeiten, ihre Arbeitssituation zu verbessern, Belastungen zu reduzieren, Wohlbefinden, Gesundheit und Zufriedenheit zu fördern sowie persönliche Entwicklungsperspektiven zu erarbeiten.

Gesundheitsbericht Basisarbeitende 2023

Ihr Ansprechpartner im BGF-Institut


Oliver Hasselmann
M.A. Health Administration
Referent Forschung & Entwicklung

Tel. +49 173 1618517
E-Mail: oliver.hasselmannaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde