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Ausgabe 11/2023

IN-Nachrichten

Es ist November: Man denkt an Dunkelheit, ungemütliches Wetter und miese Stimmung. Allerseelen, Totensonntag und Volkstrauertag – auch der Blick in den Kalender kann uns auf trübe Gedanken bringen. Trauer am Arbeitsplatz kann Beschäftigte so stark beeinträchtigen, dass sie nicht mehr arbeitsfähig sind. Mit einem neuen Seminar möchten wir für das Thema sensibilisieren und Handlungskompetenzen vermitteln. Am 23.11.2023 dreht sich bei unserem BGF-Symposium in der Kölner Wolkenburg alles um Nachhaltigkeit, KI und die Generationen X, Y, Z. Hier gibt es mit Frau Prof. Dr. Angelika C. Bullinger-Hoffmann einen ersten Einblick in das Thema KI und Arbeit.
Bewegungsmangel stellt in der westlichen Welt eines der größten Gesundheitsrisiken dar. Evolutionär gesehen sind wir Menschen jedoch echte Bewegungstiere – ein Plus an Bewegung zahlt sich daher auch unmittelbar positiv aus. Wie schaffen wir es, uns im (Arbeits)alltag mehr zu bewegen und so körperlich und psychisch gesund zu bleiben? Zum Beispiel mit unserer Weihnachtslauf-Challenge! Geben Sie dem winterlichen Schweinehund keine Chance und machen Sie sich zu Fuß auf den Weg. Es erwartet Sie eine spannende Etappenreise von Südamerika bis Australien - Teamspaß und Fitness inklusive.

 

 

Trauer am Arbeitsplatz

Eine Herausforderung für Führungskräfte und Mitarbeitende
 

Es ist ein trauriger Tag im Unternehmen: Ein junger Mitarbeiter, geschätzt und respektiert von Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten, ist bei einem Verkehrsunfall im Urlaub gestorben. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer im ganzen Haus. Die Reaktionen sind unterschiedlich: Manche brechen in Tränen aus, andere ziehen sich zurück, während einige versuchen, die Arbeit fortzusetzen, als wäre nichts geschehen. Traurigkeit mischt sich mit Verwirrung, Schock und Unverständnis. Wenige Wochen später stirbt die Partnerin eines Mitarbeiters aus der Buchhaltung nach langer Krankheit. Der Kollege ist am Boden zerstört und kann nicht mehr arbeiten. Einige Vorgesetzte zeigen Mitgefühl und bieten ihre Hilfe an, während andere sich unwohl fühlen und nicht wissen, wie sie reagieren sollen.

Trauer gehört zu Leben dazu – und macht nicht vor der Bürotür Halt. Im beruflichen Umfeld können jeden Tag verschiedene Fälle eintreten, in denen Mitarbeitende und deren Führungskräfte mit Trauer konfrontiert werden – und darauf oft nicht ausreichend vorbereitet sind.

Die Folgen von Trauer am Arbeitsplatz können vielfältig sein. Trauernde Mitarbeitende können starke emotionale und körperliche Belastung verspüren, sie haben Schwierigkeiten, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren oder fühlen sich vorübergehend von ihrer Tätigkeit überfordert. Die Trauer lenkt sie möglicherweise von ihren Aufgaben ab, sie können sich schlecht konzentrieren und fühlen sich ineffektiv und unproduktiv. Die Trauer einer Kollegin, eines Kollegen, oder gar eines ganzen Teams kann zudem das Arbeitsklima im Unternehmen stark beeinflussen. Es kann zu Missverständnissen und Spannungen zwischen den Teammitgliedern führen, wenn diese nicht wissen, wie sie angemessen auf die Situation reagieren sollen. In der Folge leiden nicht nur die Menschen, sondern auch der wirtschaftliche Erfolg des Unternehmens.

Führungskräfte sollten sich daher präventiv mit dem Thema Trauer am Arbeitsplatz auseinandersetzen. Eine mitfühlende und verständnisvolle Reaktion auf Trauernde zeigt den Mitarbeitenden, dass die Führungsebene ihre menschlichen Bedürfnisse und Herausforderungen ernst nimmt - dies fördert ein positives Arbeitsklima und stärkt die Bindung an das Unternehmen. Wenn Trauernde angemessene Unterstützung erhalten, sind sie eher in der Lage, ihre Arbeitsfähigkeit wiederzuerlangen. Individuelle Lösungen wie flexible Arbeitszeiten oder eine vorübergehende Anpassung des Arbeitspensums können dazu beitragen, die Rückkehr zur normalen Arbeitsleistung zu erleichtern. Indem Führungskräfte sich der Trauersituationen bewusst sind und geeignete Unterstützung bieten, minimieren sie das Risiko von Konflikten im Team und beugen psychischen Belastungen vor. Ein mitfühlender Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz trägt so zum positiven Image des Unternehmens bei, denn Beschäftigte, die sich verstanden und unterstützt fühlen, repräsentieren das Unternehmen und bleiben ihm eher treu.

Insgesamt ist der Umgang mit Trauer am Arbeitsplatz eine anspruchsvolle Aufgabe. Führungskräfte spielen dabei eine entscheidende Rolle, denn sie haben es in der Hand, ein unterstützendes Umfeld zu gestalten, in dem Mitarbeitende ihre Trauer bewältigen können. Sie tragen entscheidend dazu bei, eine offene Gesprächsatmosphäre zu etablieren, Wissen rund um das Thema Trauer zugänglich zu machen sowie Richtlinien und Verhaltensempfehlungen für verschiedene Trauerkonstellationen zu formulieren – all dies sind wichtige Schritte auf dem Weg zu einem einfühlsamen und produktiven Arbeitsumfeld, in dem Beschäftigte auch in schweren Zeiten gut aufgehoben sind.

Wir unterstützen Sie dabei, in Ihrem Unternehmen eine Kultur der Aufmerksamkeit und Unterstützung in Bezug auf Trauer am Arbeitsplatz zu schaffen.  In unserem Seminar ‚Trauer am Arbeitsplatz‘ sensibilisieren wir die Teilnehmenden für das Thema und vermitteln ihnen Handlungskompetenzen. Sie wünschen Beratung? Sprechen Sie uns gerne an.

 
Willy Habicht
M.Sc. Psychologie
Berater Gesundheitsmanagement

Tel. 0172 5159113
E-Mail: willy.habichtaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

 
Ab dem 15.11.2023 in unserer Mediathek: BGF-Magazin ‚Trauer am Arbeitsplatz‘ mit dem Psychologen Willy Habicht vom BGF-Institut, Köln und der Geschäftsführerin von trauerkultur³, Fee Vogel aus Bonn.

 

 

BGF-Symposium 2023

Was uns beschäftigt - Nachhaltigkeit, KI, Generationen X, Y, Z - am 23.11.2023 findet unser BGF-Symposium in der Kölner Wolkenburg statt.

Frau Prof. Dr. Angelika C. Bullinger-Hoffmann, Professorin für Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz und Speakerin auf unserem diesjährigen Symposium, hat uns vorab einen spannenden Einblick in das Thema ihres Beitrags gegeben.

Wie würden Sie KI in drei Schlagworten beschreiben?

KI bedeutet für mich: ein großes Potential zur besseren Arbeitsgestaltung sowie die umfassende Transformation von Arbeit und Unternehmen. KI ist aber auch ein mächtiges Werkzeug, das menschlich intelligent eingesetzt werden sollte.

Ist KI eher Fluch oder Segen? Bietet sie uns viele Chancen oder überwiegt das Risiko?

Ich bin Wissenschaftlerin, daher kann ich hier nicht mit einer Entscheidung dienen: Es kommt darauf an. Mit nutzerzentrierter Planung, transparenter Einführung und kommunikativen Begleitung, welche die Anpassung von KI-Systemen und unterstützten Aufgaben nach Bedarf fördert, ist KI ein Segen und bietet große Chancen für Mitarbeitende und Unternehmen – gerade im Kontext des Arbeitskräftemangels.

Würde KI allein als Instrument der Kosteneinsparung im Sinne von "KI statt menschlicher Arbeit" eingesetzt, wäre sie Fluch und ein großes unternehmerisches Risiko. Daher: von Anfang mit den späteren Nutzerinnen und Nutzern sprechen, Führungskräfte an Bord holen und das Potential nutzen.

Worüber würden Sie sich persönlich am meisten freuen, wenn KI dort zum Einsatz käme?

Für mich persönlich wäre jedes Formular, das mir eine datenschutzkonforme KI auch nur vorausfüllt, ein riesiger Gewinn. Mit mehreren Kindern und Haustieren gäbe es da Zeit und Nerven zu sparen!

 

 

Wer sich bewegt, lebt länger

Sitzen ist das neue Rauchen. Heutzutage ist klar: Übermäßig langes Sitzen gefährdet die Gesundheit. Aufgrund der zahlreichen Zivilisationskrankheiten, die durch langes Sitzen (nicht nur) am Arbeitsplatz hervorgerufen werden, ist eine Veränderung hin zu mehr Bewegung dringend nötig.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO, 2010) gilt sedentäres Verhalten - dazu gehört das Vielsitzen - als der vierthäufigste Risikofaktor für Mortalität. Personen mit einer geringen physischen Aktivität weisen eine um 20 bis 30 % erhöhte Gesamtmortalität auf (Warburton et al., 2006). Weiterhin begünstigt sedentäres Verhalten Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Allergien und Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass physische Inaktivität mit psychischen Störungen wie Depressionen zusammenhängt (Teychenne et al).

Wir Menschen sind evolutionär gesehen echte Bewegungstiere. Wir benötigen abwechslungsreiche Bewegung, um wach und leistungsfähig zu sein. Das gilt insbesondere für die Arbeit.

Positive psychische Folgen von Bewegung

Bewegung kann bereits nach wenigen Wochen zu einer Steigerung des mentalen Wohlbefindens beitragen. Diese Wirkung kann mit biophysiologischen und psychischen Prozessen erklärt werden. Physiologische Prozesse beinhalten beispielsweise die Reduktion der Muskelspannung, die Freisetzung von Neurotransmittern wie Noradrenalin, Serotonin und Dopamin sowie von Endorphinen. Psychische Prozesse beinhalten beispielsweise Ablenkung von negativen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen, Verbesserung der Stressresistenz und die Steigerung des Selbstwertgefühls (Brown, 1990).

Außerdem zeigen sich positive psychische Effekte durch physische Aktivität darin, dass kognitive Prozesse verbessert ablaufen, so steigert Bewegung Gedächtnisleistungen und Lernvermögen. Bewegung fördert die im präfrontalen Kortex verorteten exekutiven Funktionen wie die kognitive Kontrolle des Denkens und Verhaltens (z. B. Entscheiden, Planen, Reflektieren, Korrigieren; Walk, 2011).

Exkurs: Gewohnheiten ändern

Das Sitzen gehört für uns zur Normalität bei der Arbeit. Wir gehen morgens ins Büro oder zum Schreibtisch im Homeoffice und setzen uns hin. Die Frage nach dem Soll-ich oder soll-ich-nicht (die SOS-Frage) stellt sich für die meisten von uns nicht.

Damit gehört das Sitzen zu den typischen Gewohnheiten. Gewohnheitshandlungen werden unter spezifischen situativen Umständen (hier die Arbeitssituation) automatisch ausgeführt. In der Psychologie wird bei der Verhaltenssteuerung zwischen zwei Systemen des Denkens unterschieden. Zum einen dem habituellen System, welches für Gewohnheitshandlungen zuständig ist und weitestgehend unbewusst ist, und zum anderen dem intentionalen System, welches komplexere Überlegungen vornimmt und ein Abwägen und Entscheiden beinhaltet. Der Weg über das zweite System ist kognitiv aufwändiger. Dies kann eine Erklärung dafür liefern, warum wir an Gewohnheiten festhalten, insbesondere wenn wir in Zeitnot sind oder geringe kognitive Kapazitäten haben. Wie lassen sich nun aber Gewohnheiten verändern?

Die Forschung hat gezeigt, dass zum einen eine Kontextänderung hilfreich sein kann. Ein Umzug in ein neues Büro oder eine neue Einrichtung des Homeoffice beispielsweise. Die Arbeitsverhältnisse sollten bewegungsförderlich sein. Höhenverstellbare Schreibtische wären das typische Beispiel. Darüber hinaus ist die bewusste Planung des Verhaltens wichtig: Man sollte sich konkrete und realistische Ziele setzen. Zum Beispiel feste Zeitfenster bestimmen, in denen man stehend arbeitet.

Und wie lange dauert es, bis das Stehen zur Gewohnheit wird?

Laut der Psychologin Phillippa Lally dauert es ganze 66 Tage, eine neue Gewohnheit zu etablieren. In ihren Experimenten wurden die Versuchspersonen dazu aufgefordert, sich innerhalb von 84 Tagen eine neue Routine anzueignen: jeden Tag einen 15-minütigen Spaziergang absolvieren; morgens 50 Sit-ups machen und mittags ein Stück Obst essen. Die Fortschritte wurden von den Probanden täglich protokolliert. Das Ergebnis: Die Phase vom bewussten Ausführen einer Tätigkeit (intentionales System) bis zur automatisierten Gewohnheit (habituelles System) betrug im Durchschnitt 66 Tage. Diese Zahl kann natürlich variieren und hängt auch von der Motivation des Einzelnen ab.

Das BGF-Institut unterstützt die Dachkampagne Kleine Schritte, große Wirkung: Warum 21 Minuten Bewegung den Unterschied machen der AOK und hat in diesem Kontext zielgerichtete BGF-Lösungen für „extremsitzende“ Beschäftigte mit Home- & Office-Arbeitsplätzen sowie weitere Berufssitzer entwickelt.

1:1-Beratungen, Angebote wie ergo@work oder das Ergodynamische Coaching sowie Formate für Gruppen von Beschäftigten wie der Vortrag/Workshop Bewegter (Arbeits-)alltag für Vielsitzende oder das Online-Seminar Kopf- und Nackenschmerzen im (Home-)Office vorbeugen zielen darauf ab, die Rückengesundheit, Eigenverantwortung und Gesundheitskompetenz der Mitarbeitenden zu stärken sowie neue Bewegungsroutinen in den (Arbeits-)alltag zu integrieren. Um dem Bewegungsmangel entgegenzuwirken, runden beispielsweise auch gemeinsame Aktionen wie der Schrittzählerwettbewerb Schritt4Fit das Angebot ab.

Die gezielte Integration von abwechslungsreicher Bewegung in den Berufsalltag stärkt die Gesundheitsressourcen und reduziert damit Belastungsfaktoren im Betrieb. Indem Unternehmen die Voraussetzungen für einen bewegten Arbeitsalltag schaffen, fördern und stärken sie die Gesundheit Ihrer Beschäftigten.

Die Expertinnen und Experten des BGF-Instituts unterstützen Sie und Ihre Mitarbeitenden gerne auf dem Weg zu einem gesunden und bewegungsförderlichen Arbeitsumfeld.

Quellen:

Fuchs, Reinhard (2007). Aufbau eines körperlich aktiven Lebensstils: Theorie, Empirie und Praxis.

Lally, P., Jaarsveld, C. H. M. v., Potts, H. W. W., & Wardle, J. (2009). How are habits formed: modelling habit formation in the real world. European Journal of Social Psychology, 40(6), 998-1009. https://doi.org/10.1002/ejsp.674

 

 

Schritt4fit
Weihnachtslauf-Challenge

Dem inneren Schweinehund vor Weihnachten noch ein Schnippchen schlagen…

Wir laden Sie herzlich ein zu unserem firmenübergreifenden Schrittzählerwettbewerb.
Laufen Sie los und helfen Sie „Schweini“ 6 Wochen lang dabei, Christbaumkugeln zu sammeln und den Baum mit Sehenswürdigkeiten zu schmücken.

Der Wettbewerb findet vom 13.11.2023 - 24.12.2023 statt, die Anmeldung ist bis zum 13.11.2023 möglich.

In unserer neuen Winter-Challenge machen sich die Teams auf eine spannende Etappenreise von Südamerika über Asien bis nach Australien. In einer rasanten Reise geht es um die halbe Welt, bis das Ziel erreicht wird - mehr wird nicht verraten!

Damit die Motivation immer hoch bleibt, gibt es bei unserem Winterlauf das bewährte Extra: Bei jedem Zwischenziel werden fleißig „Christbaumkugeln“ gesammelt, bis der Baum mit 18 Christbaumkugeln und einem Stern komplett geschmückt ist.

Pro Firma können bis zu fünf Teams mit je 5 Teilnehmenden starten, die Teilnahme ist kostenfrei. Dem Siegerteam winkt ein BGF-Gutschein im Wert von 2.500 €.

Wir freuen uns auf viele motivierte „Weihnachtsmänner“ und wünschen allen Teams viel Spaß und Erfolg!

 
Markus Birnkammer
Dipl.-Sportwissenschaftler
Teamleiter Prävention und Veranstaltungen

Tel. 0152 01566537
E-Mail: markus.birnkammeraEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde