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Ausgabe 3/2019

IN-Nachrichten

Sucht am Arbeitsplatz

Suchterkrankungen sind in unserer Gesellschaft unverändert weit verbreitet. Sie treten in allen Gesellschaftsschichten und in jedem Alter auf. Bei den stoffgebundenen Süchten sind insbesondere legale Substanzen wie Alkohol, Nikotin und Medikamente weit verbreitet. Aber auch illegale Substanzen wie Amphetamine sind ein großes Problem. Hinzukommen Verhaltenssüchte wie etwa Spielsucht oder Onlinesucht.

Schätzungen gehen davon aus, dass ca. zehn Prozent der Erwerbsbevölkerung suchterkrankt sind. Somit kann grundsätzlich jeder Arbeitgeber mit dem Problem suchterkrankter Beschäftigter konfrontiert werden. Hinzu kommt die Problematik des Substanzmissbrauchs. Nicht alle angetrunken zur Arbeit erscheinenden Beschäftigten sind suchtkrank, aber sie stellen ein Sicherheitsrisiko dar und ihr Verhalten muss thematisiert werden. 

Der erste Schritt, sich als Arbeitgeber dem Thema zu nähern, ist die Sensibilisierung von Führungskräften und Arbeitnehmern. Gute Erfahrungen haben wir mit Workshops gemacht, in denen zunächst über die Thematik aufgeklärt wird und dann Ideen für betriebliche Verfahrensweisen erarbeitet werden. Diese können dann in eine Betriebsvereinbarung einfließen, in der sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer auf ein gemeinsames Vorgehen verständigen.

Nicht zu unterschätzen ist die Hemmschwelle, die Mitarbeitende und Führungskräfte überwinden müssen, um auffällige Personen anzusprechen oder ihre Beobachtungen den verantwortlichen Personen mitzuteilen. Die Sorge, mit einem unberechtigten Verdacht jemandem Probleme zu bereiten, ist meist groß. Deshalb ist eine Schulung von Führungskräften notwendig. 

In unseren Seminaren legen wir daher großen Wert auf die Sensibilisierung für die Notwendigkeit, Beobachtungen zu thematisieren. Besser eine harmlose Ursache wird klar benannt, als ein Suchtproblem übersehen. Darüber hinaus schulen wir die Ansprache des Themas und das im Betrieb vereinbarte Vorgehen bei tatsächlichen Suchterkrankungen. 

Wie bei allen unseren Angeboten suchen wir die maßgeschneiderte Lösung für Ihr Unternehmen. 

Unser BGF-Experte Sören Brodersen berät Sie gern:

Sören Brodersen
Dipl. Psychologe
Fachberater Team Psychologie & Reporting

Tel. 0221 27180-153
E-Mail: soeren.brodersenaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

 

10 Fragen an ...

  

... Maren Fabian, Fachberaterin des BGF-Instituts der AOK Rheinland/Hamburg. Die Expertin in Fragen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement berichtet über ihre Erfahrungen mit der Umsetzung von Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) in den begleiteten Unternehmen.


Hallo Maren, wie würdest du in 2-3 Sätzen deine Tätigkeit im BGF-Institut beschreiben?

Mit meiner Tätigkeit unterstütze ich Unternehmen, das wichtigste Gut des Menschen, seine Gesundheit, zu erhalten und zu fördern. 

 

Seit wann bist du als Beraterin für das BGF-Institut tätig?

Für das BGF-Institut bin ich seit 2,5 Jahren tätig.

 

Wie sieht BGF aus, wenn sie erfolgreich umgesetzt wird?

Erfolgreich ist ein Betriebliches Gesundheitsmanagement, wenn es als Gemeinschaftsprojekt angesehen und lebendig in die Unternehmenskultur integriert wird. Dabei sollte der „Weg der Gesundheit“ immer als persönlicher Reifeprozess betrachtet werden.

 

Nenne ein Best-Practice-Beispiel eines Unternehmens, dass besonders effektiv BGF implementiert hat. Was haben sie anders gemacht?

Die Alexianer Werkstätten GmbH hat die Bedeutung von gesunden Mitarbeitern frühzeitig erkannt. Für die Prozessgestaltung haben sie einen Arbeitskreis Gesundheit gegründet, welcher in regelmäßigen Abständen getagt hat. Der wichtigste Schritt meiner Meinung nach war, dass die Alexianer Werkstätten GmbH dem Thema Gesundheit Raum und Zeit gegeben haben. Ihre Kommunikation hat sich nicht auf schriftliche Newsletter beschränkt, sondern man ist in den Eins-zu-eins-Kontakt mit den Mitarbeitern gegangen, um sich regelmäßig Feedback und Ideen einzuholen.

 

Was würdest du einem Unternehmen raten, dass sich zum ersten Mal mit BGF beschäftigt?

Setzen Sie das Thema Gesundheitsförderung mit einer hohen Priorisierung auf Ihre Agenda. Nutzen Sie dabei die Kompetenzen aller Unternehmensbereiche und gestalten Sie gemeinsam Gesundheit. Nehmen Sie sich vor allem Zeit für die Prozessgestaltung und erarbeiten Sie eine gemeinsame Vision. Kommunizieren Sie jedes Vorhaben auf dem 2-Wege-Prinzip getreu nach dem Motto: „Tue Gutes und sprich darüber.“

 

Welches Angebot des BGF-Instituts findest du besonders wirksam und warum?

Besonders wirksam finde ich zum einen die Arbeitssituationsanalyse, welche eine frühzeitige Einbindung der Beschäftigten in den Gesundheitsprozess ermöglicht. Durch das lösungsorientierte Arbeiten ergeben sich spezifische Handlungsfelder sowie eine hohe Akzeptanz gegenüber weiteren BGF-Maßnahmen. Zu einem späteren Zeitpunkt finde ich die Multiplikatoren-Schulungen sehr bedeutsam. Hierbei werden Beschäftigte aus dem Unternehmen zu Gesundheitsscouts ausgebildet und können nachhaltig das Thema Gesundheit im Unternehmen eigenständig gestalten.

 

Beschreibe die drei größten Benefits der BGF aus Perspektive einer Unternehmenssteuerung.

In Zeiten des demografischen Wandels und des internationalen Fachkräftemangels sehe ich den größten Benefit in der Steigerung der Identifikation mit dem eigenen Unternehmen. Auch die Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit stellt hinsichtlich motivationaler und produktiver Aspekte ebenfalls einen großen Vorteil dar. Die Stärkung der Gesundheitskompetenzen kann zu einem verbesserten Betriebsklima beitragen, da Gesundheit ALLE betrifft.

 

Welche Vorteile sehen Unternehmen in der Zusammenarbeit mit dem BGF-Institut? 

Durch die Zusammenarbeit mit dem BGF-Institut ist eine strukturierte Vorgehensweise garantiert. Unsere Produkte werden immer individuell auf die Handlungsbedarfe unserer Kunden angepasst. Durch unsere enge Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln sind wir auf dem neuesten Stand der Gesundheitsförderung und entwickeln uns immer weiter. Des Weiteren können regelmäßige Erfahrungsaustausche mit anderen Unternehmen in Form von Kongressen oder Symposien wahrgenommen werden.

 

Was magst du besonders an deiner Arbeit als BGF-Beraterin?

Wir bieten ein ehrliches Produkt an, welches von uns allen gelebt wird. Meine Tätigkeit bringt eine enorme Vielseitigkeit mit sich, da wir immer mit verschiedenen Herausforderungen konfrontiert sind. Somit müssen wir verschiedene Rollen einnehmen, vom Berater zum Dozent bis hin zum Unterstützer. Besonders Spaß bereitet mir die gemeinsame Arbeit mit meinen Kollegen im Team.

 

Stelle dir vor, du reist als BGF-Beraterin 10 Jahre in die Zukunft. Wie wird sich die BGF dann entwickelt haben?

Betriebliche Gesundheitsförderung wird kein Prestigeprojekt für Großunternehmen bleiben. Jeder Betrieb wird ein betriebliches Gesundheitsmanagement zukünftig umsetzen, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Durch eine verstärkte Entgrenzung von Arbeit und Freizeit wird die individuelle Betreuung der einzelnen Mitarbeiter mehr im Vordergrund stehen. Hierbei wird die fortgeschrittene Digitalisierung als eine Art „persönlicher Coach“ vermehrt zum Einsatz kommen. Tracking-Uhren, die ein Feedback zum Schlaf, Ernährungs- und Bewegungsverhalten geben, sind nur der Anfang.

 

Maren Fabian
M.A. Rehabilitation und Gesundheitsmanagement
Fachberaterin Team Ergonomie

Tel. 0221 27180-168
E-Mail: maren.fabianaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde