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Ausgabe 11/2019

IN-Nachrichten

Gute Entscheidungen fallen im Bauch

So wirkt sich die Darmflora auf unser Denken und Fühlen aus

Egal, ob uns etwas auf den Magen schlägt oder wir Schmetterlinge im Bauch haben: wir alle kennen Situationen, in denen das Bauchgefühl, oder besser gesagt unser Bauchhirn, bestimmt wo es lang geht. Seit einigen Jahren wird die Verbindung zwischen unserem Gehirn und unserem Magen-Darm-Trakt – die sogenannte Darm-Hirn-Achse – wissenschaftlich untersucht. Dabei zeigt sich immer deutlicher, welchen Einfluss unser Verdauungssystem auf unser Denken, Fühlen und Handeln hat. Denn der Magen-Darm-Trakt und unser Gehirn kommunizieren miteinander, und das sehr intensiv und vor allem wechselseitig! Das heißt, der Darm erhält nicht nur Anweisungen aus dem Gehirn, sondern sendet auch selbst Signale dorthin.

Wie der Bauch mit dem Kopf spricht
Die Kommunikation zwischen Darm und Gehirn ist dabei sehr komplex und läuft über verschiedene Wege.

  • Zum einen ist unser Verdauungstrakt von etwa 100 Millionen Nervenzellen durchzogen, die das sogenannte enterische Nervensystem bilden. Diese Nervenzellen schicken Signale zwischen Gehirn und Darm hin und her.
  • Auch sitzen im Darm spezielle Zellen, die Immunbotenstoffe bilden, auf die auch unser Gehirn reagiert.
  • Einen neuen Aspekt der Darm-Hirn-Achse stellt die Kommunikation der Darmflora mit unserem Körper dar. Die natürlicherweise in unserem Darm vorkommenden Bakterien – insgesamt ca. 1000 verschiedene Arten mit einem Gesamtgewicht von rund zwei Kilogramm – tummeln sich auf und in ihm. Die Bakterien stehen in einem intensiven Austausch mit unserer Darmschleimhaut – sie bilden eine Vielzahl verschiedener Stoffe, die von unserem Körper erkannt werden und über die Darm-Hirn-Achse Informationen an unser Gehirn senden. So haben die Darmbakterien einen Einfluss auf unser Gedächtnis und unsere Emotionen und modulieren beispielsweise unser Stressempfinden.

Reizdarm oder Angststörungen – das Mikrobiom scheint beteiligt
Neuste Forschungsergebnisse zeigen, dass Patienten, die an einem Reizdarm leiden, eine veränderte Zusammensetzung der Darmbakterien im Vergleich zu anderen Personen haben. Versuche an Mäusen konnten zeigen, dass das Darmmikrobiom sehr entscheidend dafür ist, ob die Tiere sich eher ängstlich oder mutig verhielten.

Verschiedene nordamerikanische Studien sind darauf angelegt, das menschliche Darm-Mikrobiom zu untersuchen und mit bestimmten Verhaltensweisen oder psychischen und neurologischen Erkrankungen wie Angststörungen, Depressionen, Multipler Sklerose oder Parkinson abzugleichen. Ein Zusammenhang zwischen Darmerkrankungen und neurologischen Krankheiten wie Multipler Sklerose, Parkinson oder Schlaganfall wurde bereits in früheren Studien festgestellt. Die Frage, wie genau Bakterien aus dem Darm Signale oder Botenstoffe in das Gehirn senden, ist bisher nicht abschließend beantwortet. Fest steht jedoch: Je vielfältiger und gesünder unsere Darmflora, desto besser auch unsere körperliche und geistige Gesundheit.

Ernährung für eine gesunde Darmflora – Das können wir tun

Milchprodukte
Milchsäurebakterien sind relativ tolerant gegenüber der Magensäure, gelangen so größtenteils in den Darm und entfalten dort ihre gesundheitsfördernde Wirkung.

Als beste Quelle für Probiotika gilt übrigens Naturjoghurt: Je frischer er ist, desto mehr Milchsäurebakterien sind enthalten. Aber auch Kefir, Käse, Buttermilch und Quark enthalten gute Bakterienkulturen, die für eine gesunde Darmflora so wichtig sind.

Vorkochen lohnt sich
Denn in bereits gekochten und abgekühlten Kartoffeln, Nudeln oder Reis steckt resistente Stärke, die eine prima Nahrungsquelle für die zahlreichen Darmbakterien ist. Selbst wenn diese Lebensmittel nach dem Abkühlen nochmal erhitzt werden, bleibt die resistente Stärke erhalten – ebenso wie die präbiotische Wirkung.

Fermentierte Lebensmittel
Mit der Fermentation werden Lebensmittel mithilfe von Bakterien, Pilzen oder Enzymen haltbar gemacht, um sie länger lagern zu können.

Zu den fermentieren Lebensmitteln zählen zum Beispiel frisches Sauerkraut und Kimchi – die perfekten Produkte, wenn es um eine gesunde Darmflora geht.

Ballaststoffreiche Lebensmittel
Frisches Obst und Gemüse, möglichst saisonal und regional, sowie Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen stecken voller sättigender und verdauungsfördernder Ballaststoffe.

Sie möchten noch mehr über die Möglichkeiten einer gesunden Ernährung am Arbeitsplatz wissen und erfahren, wie Sie diese in Ihrem Unternehmen umsetzen können?

Wie beraten Sie gerne:


Anita Zilliken
Dipl.-Oecotrophologin
Teamleiterin Kooperation Gesundheitsaktionen
Tel. 0221 27180-127
Mobil: +49 175 1712641
E-Mail: Anita.ZillikenaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde

Was tun bei seelischer Belastung? Eine Handlungshilfe für Ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement

In einer sich immer schneller verändernden Arbeitswelt gewinnt das Thema psychische Gesundheit für Unternehmen und Beschäftigte zunehmend an Bedeutung. Die wachsende Digitalisierung und Arbeitsverdichtung führen immer häufiger zu Stress und seelischer Überlastung. Das Projekt „Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – psyGA“ entwickelt seit vielen Jahren praxisnahe Tools zum Thema psychische Gesundheit. Unternehmen profitieren von kostenlosen Handlungshilfen und Praxisinstrumenten, um psychische Belastungen im Unternehmen zu identifizieren und die psychische Gesundheit Ihrer Beschäftigten zu stärken.
In aktualisierter und überarbeiteter Fassung liegt nun die Broschüre „Gesunde Mitarbeiter ─ gesundes Unternehmen. Eine Handlungshilfe für das Betriebliche Gesundheitsmanagement“ vor.

Erfahren Sie, welchen Nutzen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement für Ihr Unternehmen bietet und wie die ersten Schritte dazu aussehen können.
In drei Themenblöcken erhalten Geschäftsführer/-innen und Führungskräfte kleiner und mittelständischer Unternehmen konkrete Hilfestellungen und Tipps für den Aufbau und die Implementierung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).

Wie ist die Handlungshilfe aufgebaut?
Der erste Themenblock führt Sie in die Grundlagen des Themas BGM ein, zeigt Ihnen den rechtlichen Rahmen auf und macht deutlich, warum sich ein BGM für Ihr Unternehmen lohnt.
Im zweiten Abschnitt erfahren Sie, wie Sie in Ihrem Unternehmen Schritt für Schritt ein erfolgreiches BGM implementieren und nachhaltig verankern können. Der dritte Teil widmet sich konkreten Handlungsfeldern wie der Gefährdungsbeurteilung, dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement oder dem Zusammenhang von Führung und Gesundheit. Sie erhalten darüber hinaus Antworten auf die Fragen, wie sich Arbeitsprozesse gesund gestalten lassen, wie Sie das Gesundheitsverhalten Ihrer Beschäftigten fördern können oder warum sich Unternehmen mit dem Thema Resilienz auseinandersetzen sollten.

Einblicke in die Praxis
Tipps aus dem Berateralltag sowie Interviews mit Verantwortlichen aus Betrieben und Expert*innen aus Wissenschaft und Weiterbildung geben Ihnen einen praxisnahen Einblick in das BGM. Hierzu gehören auch Beiträge von Professor Holger Pfaff, Direktor des Instituts für Medizinsoziologie, Versorgungsforschung und Rehabilitationswissenschaft (IMVR) und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Instituts, sowie Heinz Kowalski, ehemaliger Geschäftsführer des BGF-Institutes.

Weiterführende Informationen
Praktische Arbeitshilfen und nützliche Kontakte unterstützen Sie ergänzend dabei, das Thema BGM in Ihr Unternehmen zu bringen.
Sie möchten sich zu einem bestimmten Thema genauer informieren? Über QR-Codes in der Broschüre gelangen Sie gezielt zu weiteren kostenlosen psyGA-Tools mit Lösungsansätzen und Tipps für weniger Stress am Arbeitsplatz und eine starke psychische Gesundheit.

Gehen auch Sie jetzt den Weg in Richtung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements!
Der kostenlose Download der Handlungshilfe ist über das INQA-Webportal unter https://www.inqa.de/DE/Angebote/Publikationen/psyga-gesunde-mitarbeiter-gesundes-unternehmen.html oder unter der psyGA-Homepage https://www.psyga.info/unsere-angebote möglich.
Die Printversion der Publikation kann unter diesem Link auch kostenlos bestellt werden.

Ansprechpartnerin:


Carina Hoffmann
M.A. Rehabilitation und Gesundheitsmanagement
Referentin Forschung & Entwicklung
Tel.: 0221 27180-162
E-Mail: Carina.HoffmannaEPsoiCvpS7uA5zuhBTuwnbgf-institutde