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4 Praxistipps aus der Positiven Psychologie, die jeder Chef kennen sollte

Positive Psychologie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und bietet auch für Unternehmen wertvolle Erkenntnisse. So können Chefinnen und Chefs sie nutzen:
 

#1 Auf die Haltung kommt es an: Erfolge feiern zahlt sich aus!

In unserer Leistungsgesellschaft ist zwar Leistung und Erfolg Pflicht, aber der Erfolg und das Gelungene werden selten in den Fokus genommen. Stattdessen richten wir unseren Blick schnell auf das Unerledigte, die to-do-Liste, Schwächen oder das Problematische. Unterstützen Sie Ihre Beschäftigten beispielsweise durch einen positiven Wochenrückblick in Teammeetings darin, den Scheinwerfer auf den Fortschritt, die Ressourcen und die Stärken auszurichten. So können die Teammitglieder viel voneinander lernen. Hier können schon Kleinigkeiten wie eine neue Funktion in Power Point entdeckt zu haben sowohl die Arbeit erleichtern als auch das positive Miteinander fördern.

#2 Stärkenbasiertes Führen steigert die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden

Führungskräfte können es sich zur Aufgabe machen regelmäßig Stärkengespräche mit Beschäftigten zu führen und durch bestimmte Methoden eine bessere Passung zwischen Arbeitsauftrag und Leistungsfähigkeit herzustellen. Ganz wichtig ist die Einbeziehung der Beschäftigten in den Prozess. Denn nicht immer stimmt meine Fremdwahrnehmung als Führungskraft mit der Selbstwahrnehmung des Beschäftigten überein. Das führt dazu, dass sich der Mitarbeitende wertgeschätzt und gesehen fühlt. Sind seine Aufgaben gut an sein individuelles Leistungsniveau angepasst, werden sie ihm leichter von der Hand gehen, er wird sich als kompetent und wertvoll wahrnehmen. Alles Punkte, die für eine hohe Motivation im Arbeitsalltag sorgen.

#3 Führen heißt Sinn stiften

Menschen arbeiten, um etwas zu bewirken und einen Nutzen für andere zu stiften. Wir erleben uns dabei selbstwirksam und wertvoll. Dieses Wissen kann ich mir als Führungskraft in der Kommunikation mit Beschäftigten zu Nutze machen. Beispielsweise kann ich bei der Ansprache von Aufträgen und Zielen darauf achten diese messbar, machbar und motivierend zu kommunizieren. Das bedeutet konkret:

  • Teilschritte inklusive Fristen so spezifisch wie möglich formulieren
  • Ausreichend zeitliche Ressourcen und Mittel zur Erledigung der Aufgaben zur Verfügung zu stellen
  • Die Gründe für Entscheidungen und den Mehrwert von Anweisungen transparent und nachvollziehbar benennen. Ich muss mir als Führungskraft also bewusst machen, warum meine Mitarbeitenden auf eine bestimmte Art und Weise handeln sollen. 

Denn Mitarbeitende, die das Gefühl haben, dass ihre Arbeit sinnvoll und bedeutungsvoll ist, sind engagierter und motivierter.

#4 Kreativität und Problemlösungskompetenz steigern durch positive Emotionen

Positive Gefühle beeinflussen das Denken, Erleben und Handeln: Sie steigern die Lernbereitschaft und helfen dabei, aufmerksam und motiviert zu bleiben, neue Ideen zu entwickeln und Probleme kreativer zu lösen. Als Hilfestellung im Arbeitsalltag können wir uns hierbei an einer Leitlinie orientieren: Der Positivity Ratio. Diese besagt, dass eine optimistische Grundstimmung drei Mal so viele positiven Äußerungen benötigt wie Negative.

Man kann sich das mit den positiven und negativen Emotionen in etwa vorstellen wie mit Pusteblumen und Klettpflanzen. Der Effekt von positiven Emotionen verpufft sehr schnell.  Ähnlich schnell fliegen die Samen einer Pusteblume bei einem leichten Windstoß weg und sind aus den Augen aus dem Sinn. Im Gegensatz dazu haften negative Emotionen ähnlich wie Kletten an uns und bleiben länger im Gedächtnis und beschäftigen uns nachhaltig. Damit Beschäftigte Aufblühen und eine zuversichtliche und lösungsorientiert Haltung beibehalten braucht es demnach viel Lob, Anerkennung und Wertschätzung.

Zusammenfassend kann man sagen, dass ein positives und stärkenorientiertes Miteinander und eine ressourcenorientierte Unternehmenskultur den Betrieben einen enormen Wettbewerbsvorteil bringen, weil sich Beschäftigte wohl fühlen und gerne zur Arbeit kommen. Führungskräfte sind diejenigen, die die Kommunikation und das Teamklima wesentlich mitgestalten und eine Kultur von Wertschätzung, Dankbarkeit und Achtsamkeit einführen können und ihre Beschäftigten in ihren Stärken fördern. Mit unseren positiven Tipps und Tools werden Sie in Ihrem Unternehmen zum Tintentropfen, der das Wasser färbt.

BGF-Magazin und Expertentalk

Positive Psychologie im Unternehmen nutzen - im BGF-Magazin mit anschließendem Expertentalk
am 22. März 2023,
ab 11:30 Uhr
mit Loretta Hölzel und Dr. Dario Zaremba.

Literaturtipps zum Thema positive Psychologie von unserem Experten Dr. Dario Zaremba

Online-Veröffentlichungen:

iga.Fakten 11 (iga-info.de)
Starke Unternehmen (aok.de)
charakterstaerken.org

Videos

Online-Seminar als Video: Positive Psychologie | AOK - Die Gesundheitskasse
Online-Seminar als Video: Sinnerleben in der Arbeitswelt | AOK - Die Gesundheitskasse
Das Pinguin-Prinzip - Eckart von Hirschhausen - YouTube
Getting stuck in the negatives (and how to get unstuck) | Alison Ledgerwood | TEDxUCDavis - YouTube

Podcasts

Initiative Gesundheit & Arbeit (iga) (iga-info.de): Episode 6
Fit4Work – Der Podcast rund um BGF: Folge 11
whatidoinspiresyou - Podcast (podigee.io): besonders zu empfehlen „Stärken stärken in der Führung“ (14.3.22), „Führen mit Sinn“ (15.8.21), „Positive Leadership & PERMA-LEAD“ (15.3.21), „Positive Psychologie in der Führung“ (15.2.21)

Literatur

Seligman, M. E. P. (2019). Wie wir aufblühen: Die neue Positive Psychologie. Klett-Cotta Verlag.
Ebner, C. (2020). Positive Leadership: Erfolgreich führen mit PERMA-Lead. Springer Gabler Verlag.
Rose, A. (2017). Arbeit besser machen: Positive Psychologie für Personalarbeit und Führung. Springer Gabler Verlag.
Blickhan, D. (2018). Positive Psychologie. Ein Handbuch. Kohlhammer Verlag.